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„Wir können uns schützen, aber nicht zu 100 Prozent“

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Hochwasser wird stets eine Gefahrenquelle für Siedlungsräume bleiben Die Bilder von den Flutwellen und Schlammwalzen aus den aktuellen Überschwemmungsgebieten wirken noch immer surreal. „Wir werden in der Zukunft des Öfteren mit solchen extremen Wetterlagen konfrontiert werden“, schätzt Thomas Volmer vom Fachbereich Umwelt der Kreisverwaltung ein.

Durch die geografische Lage im flachen Münsterland ist es für den Wasserexperten jedoch eher unwahrscheinlich, dass solche katastrophalen Auswirkungen hier auftreten werden. Trotzdem ist auch der Kreis Coesfeld davor nicht gefeit, wie das letzte Hochwasser 2016 in Coesfeld und Umgebung zeigte. Eine exakte Vorhersage, wo extreme Regenschauer niedergehen werden, ist schwierig. „Der klassische Landregen ist selten geworden. Oft treten plötzliche Platzregen mit enormen Wassermengen irgendwo auf. Wenige Kilometer weiter fällt kein Tropfen. „Wolke auf – Wasser raus – Wolke zu“, beschreibt Volmer knapp. Diese rasant ansteigenden Wassermassen müssen in kürzester Zeit abgeführt oder zwischengespeichert werden. Der Hochwasserschutz verläuft in einem Dreiklang aus Abfluss verzögern, Wasser vor den Städten halten und im Siedlungsraum schnell durchleiten oder zwischenspeichern. Die Kommunen im Kreis haben in der Vergangenheit in ihre Hochwasserschutzsysteme investiert. Dazu gehört auch die Renaturierung von Gewässerabschnitten, die mit Schaffung von Auen und naturnahen Gewässerverläufen zum einen Rückhalteräume aktivieren und zum anderen den Abfluss im Gewässer verlangsamen können. Hochwasserrückhaltebecken dienen als „Badewannen“ vor der Stadt, die nach dem Regenereignis kontrolliert entleert werden. Innerhalb der Siedlungsflächen sind die Kanalsysteme zum Teil veraltet und müssen im Laufe der nächsten Jahre umgerüstet werden. Ein sehr aufwendiger und kostenintensiver Prozess. „Bei Ausweisung neuer Baugebiete werden bereits heute Versickerungsflächen eingeplant“, so Volmer. Das Regenwasser wird ins Erdreich abgeführt und entlastet das Kanalsystem.

„Wir können uns schützen, aber nicht zu 100 Prozent!" Das ist dem Wasserwirtschaftler Volmer klar. Die Risiken lassen sich aber kalkulieren.

Abflussszenarien sind für größere Fließgewässersysteme im Kreisgebiet, wie Berkel oder Stever, gut dokumentiert. Für den Kreis Coesfeld sind im Rahmen des Hochwasserrisikomanagements Karten und Pläne, die über die Gefährdungslage und Überschwemmungsrisiko informieren, veröffentlicht. Auf www.flussgebiete.nrw.de vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW finden sich für die Teileinzugsgebiete (TGZ) Deltarhein und Lippe die im Kreis Coesfeld durchfließenden Gewässer kartographiert. Dabei wurden drei verschiedene Hochwasserereignisse als Szenarien dargestellt: ein statistisch häufig auftretendes Hochwasser (HQ häufig), ein statistisch in 100 Jahren einmalig vorkommendes Hochwasser und ein sehr selten vorkommendes extremes Hochwasser. Anhand des Kartenmaterials können gefährdete Gebiete schnell sondiert werden. Die Hochwasserrisikomanagementpläne beschreiben im Detail welche Risiken in den Gebieten bei Hochwasser existieren und welche Schutzmaßnahmen erforderlich werden. „Dennoch werden wir aus der aktuellen nationalen Katastrophe mit Todesopfern Lehren ziehen und unsere Fließgewässersysteme mit den Kommunen in Teilen neu bewerten müssen“, so Volmer.

Aktuelle Informationen, Lageberichte und Hilfsmöglichkeiten von vom Hochwasser betroffene Gebiete finden sich auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe https://www.bbk.bund.de/DE/Infothek/Fokusthemen/_documents/Themen/2021/starkregen.html.

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