Wie können in der Küche und der Backstube mehr bioregionale und nachhaltige Zutaten eingesetzt werden? Auszubildende am Oswald-von-Nell-Breuning Berufskolleg lernen in einer Unterrichtsreihe die Chancen einer nachhaltigen Verpflegung kennen.
Für eine nachhaltige Verpflegung und für den Einsatz von bioregionalen Zutaten in der Außer-Haus-Gastronomie zu sensibilisieren, ist unter anderen das Ziel einer Unterrichtsreihe, die derzeit von Monique Richert vom Institut für nachhaltige Ernährung (iSuN) der FH Münster am Oswald-von-Nell-Breuning Berufskolleg durchgeführt wird. Küchen stehen heute vor der Aufgabe, Gerichte anzubieten, die nicht nur bio oder vegan sind, sondern auch den Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien von Kommunen, Trägern und Unternehmen entsprechen. Diese Strategien sollen in der Gemeinschaftsverpflegung praktisch umgesetzt werden, wofür das iSuN mit seinem Projekt GeNAH wertvolle Unterstützung bietet. GeNAH steht für „Gerechte und nachhaltige Außer-Haus-Angebote gestalten“ und bietet den Schulen eine Unterrichtsreihe, welche die Auszubildenden darin schult, Gemeinschaftsverpflegung nachhaltig und gerecht zu gestalten.
Das Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg ist daran interessiert, diese erfolgreiche Unterrichtsreihe dauerhaft in das Curriculum der Auszubildenden zu integrieren. Birgit Kauschitz, die diese Unterrichtsreihe am Berufskolleg betreut, meint dazu: „Die Nachhaltigkeit ist im Zuge der Neuordnung der gastronomischen Berufe zu einem zentralen Thema in der beruflichen Ausbildung geworden. Das gilt sowohl für den betrieblichen als auch den schulischen Kontext. Immer mehr Gäste wollen wissen, wo die Produkte herkommen. Der Tourismus in unserer Region boomt. Das Münsterland hat so viel zu bieten, wir haben die Landwirtschaft hier – nachhaltige Landwirtschaft heißt auch regionales Getreide, Kartoffeln, Obst entsprechend den Jahreszeiten anzubieten, Fleisch von münsterländischen Höfen, Molkereiprodukte von hier. ‚Münsterland - das gute Leben‘ ist eine Marke, die noch viel stärker fokussiert und ausgebaut werden muss.“
Damit wird das wichtige Ziel angestrebt, Gemeinschaftsverpflegung nachhaltiger und bioregional zu gestalten und die kommenden Generationen von Fachkräften auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Unterstützt wurde die Unterrichtsreihe von Juliane Rabe und Maria Stoverink von der Öko-Modellregion Münsterland, die in einem Modul für die bioregionalen Lebensmittel sensibilisierten und deren Beschaffung erläuterten.
Weitere Informationen zu den Projekten
Die Unterrichtsreihe ist Teil des Angebotes für Gemeinschaftsverpflegung im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes der FH-Münster „Außer-Haus-Angebote –Gerecht und nachhaltig gestalten“ (GeNAH). Weitere Informationen sind online unter https://www.fh-muenster.de/isun/genah.php zu finden.
Im Verbundprojekt „Öko-Modellregion Münsterland“ arbeiten die vier Kreise des Münsterlandes sowie die Stadt Münster gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern und den LEADER-Regionen zusammen. Unter Leitung des Münsterland e.V. werden von 2022 bis 2025 folgende Ziele verfolgt: Die regionale Land- und Ernährungswirtschaft nach ökologischen Maßstäben stärken, für die Menschen der Region ein möglichst umfangreiches Angebot bio-regionaler Lebensmittel schaffen und damit Lebensgrundlagen schützen sowie das Tierwohl steigern. Die Vernetzungsstelle beim Münsterland e.V. startet deshalb mit verschiedenen Maßnahmen, um die Quote bio-regionaler Zutaten in der Außer-Haus-Gastronomie zu erhöhen und Regale mit Bio-Produkten aus dem Münsterland im Lebensmitteleinzelhandel zu etablieren. Zusätzlich soll die Herstellung weiterer bio-regionaler Produkte angeregt werden. Weitere Informationen sind online auf https://ömr.de/muensterland zu finden. Das Projekt wird durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert.