Luftbild des Kreishaus 1 der Kreisverwaltung Coesfeld
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Unterstützung des Runden Tisches gegen Gewalt verstärkt

Meldung vom:

Für gut ein halbes Jahr blieben die Stühle am Runden Tisch gegen die Gewalt an Frauen im Kreis Coesfeld kalt. Anke Herbstmann hatte die Koordinierung übertragen bekommen. Mit einem zusätzlichen Stundenkontingent kann sich die Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung jetzt ihrer Aufgabe intensiv widmen und sichert damit das Wirken des Runden Tisches. Die bislang für vier Stunden von der Kreisverwaltung finanzierte Stelle, hat Landrat Dr. Schulze Pellengahr nun auf acht Stunden erhöht.

Die aktiven Frauen und Männer aus unterschiedlichen Hilfs- und Unterstützungsinstitutionen leisten ihre Arbeit ehrenamtlich oder werden, wie im Falle Herbstmann, vom Dienst stundenweise freigestellt.

Die Mitwirkenden sehen den Runden Tisch als das größte Instrument auf Kreisebene, um gegen die Gewalt an Frauen durch Informationskampagnen sowie Hilfs- und Beratungsangebote Betroffener vorzugehen. Das solide geknüpfte Netzwerk und der regelmäßige Austausch am Runden Tisch haben dabei fundamentale Bedeutung.

An jedem dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben sexualisierte Gewalt. Weltweit ist es das größte Gesundheitsrisiko von Frauen. Die Formen sind vielfältig: häusliche Gewalt, sexuelle Belästigungen, Frauenhandel, Gewalt auf der Flucht oder Gewalt in der Prostitution. Sie ist auch in Deutschland allgegenwärtig. Im Jahr 2019 sind 114.903 Frauen Opfer ihrer Partner oder Ex-Partner geworden, 122 von Ihnen wurden ermordet. Femizide werden dabei oft als Beziehungstaten oder Familiendrama verharmlost.

Aktuell hat sich die Situation in einigen Fällen aufgrund der Corona-Pandemie verschärft: Das Leben spielt sich verstärkt zu Hause ab. Ängste, akute finanzielle Nöte und Unsicherheiten begünstigen das Stress- und Gewaltpotenzial. Es ist für Betroffene noch schwieriger geworden sich Hilfe zu suchen. Die soziale Kontrolle und niedrigschwellige Hilfsangebote nehmen ab, wenn Freizeiteinrichtungen geschlossen sind und soziale Kontakte wegfallen. Es fehlt an Ausweichmöglichkeiten und Gelegenheiten, sich an Freund*innen oder Verwandte zu wenden. Im Zuge der Corona-Pandemie zeichnet sich weltweit ein Anstieg häuslicher Gewalt ab.

Den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt nimmt der Runde Tisch im Kreis Coesfeld zum Anlass auf diese Missstände im eignen Land aufmerksam zu machen und stellen sich offen gegen die Gewalttaten. „Es bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe Opfern eine Stimme zu geben, Ihnen soweit wie möglich Angst und Scham zu nehmen und die Hilfelandschaft nachhaltig zu verbessern“, appelliert Koordinatorin Herbstmann. Besonders in dieser Corona-Zeit macht sie auf die Hilfsangebote aufmerksam. Betroffene können sich auf der Homepage www.rundertisch-kreis-coesfeld.de oder www.staerker-als-gewalt.de jederzeit informieren. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr unter 08000 – 116016 erreichbar.

Hintergrund

Seit 1981 machen Menschenrechtsorganisationen wie Terre des Femmes jedes Jahr zum 25. November durch Aktionen auf die Situation von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen aufmerksam. Die Initiierung des Aktionstages war der gewaltsame Tod der Schwestern Mirabal. Als aktive Mitglieder der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“, wurden sie 1960 in der Dominikanischen Republik auf Befehl des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt, gefoltert und schließlich ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen (Dia Internacional de la No Violencia Contra la Mujer) und 1999 offiziell durch die Vereinten Nationen (Resolution 5

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