Unterkunft für Geflüchtete vorerst weiter gesichert: Kreis verlängert Mietvertrag für Josefshaus in Seppenrade
Der Heimatverein Seppenrade unterstützt die Bewohnerinnen und Bewohner des Josefhauses und die Mitarbeitenden des DRK, welches für die Versorgung und Betreuung zuständig ist, immer wieder. Die Mitglieder des Vereins spendierten Spielzeug und einen Sandkasten. An Silvester gab es für die Kinder im Josefshaus eine große Überraschung: Der Heimatverein brachte allen Kindern Geschenke zum Jahreswechsel. Auch Privatpersonen engagieren sich helfend im ehemaligen Kloster der Franziskanerinnen.
Im vergangenen Jahr wurde auch eine noch mit den Ordensschwestern begründete Tradition wiederaufgenommen und sogar erweitert. Eine Frauensportgruppe aus Seppenrade nutzt regelmäßig Räumlichkeiten im Josefshaus für ihre Übungen. Sie bietet auch besondere Tanzstunden für die Bewohnerinnen und für die Mitarbeiterinnen des DRK an.
Allerdings ist die Aufnahme im Josefshaus mittlerweile nicht mehr nur auf die ukrainischen Kriegsflüchtlinge beschränkt. Die für die Unterbringung zuständigen Städte und Gemeinden baten den Kreis Coesfeld als Mieter des Josefshauses auch um die Möglichkeit, Geflüchtete anderer Nationen dort vorübergehend aufzunehmen. Mit Rücksicht auf die zum Teil enormen Schwierigkeiten vor Ort, geeigneten Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, wollten wir dem Wunsch unserer Kommunen natürlich nachkommen
, so der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr. Von den 200 Plätzen im Josefhaus sind aktuell 120 belegt. Die Hälfte der Plätze belegen Ukrainer, 50 Personen sind vor dem Dauerkrieg in Syrien geflohen und 10 weitere Bewohnerinnen und Bewohner verteilen sich auf andere Nationalitäten.
Es besteht kein Zweifel daran, dass wir alles tun, um die leidgeplagten geflüchteten Menschen bei uns aufnehmen und ihnen eine Wohnmöglichkeit anzubieten. Aber unsere Kapazitäten sind natürlich begrenzt und deswegen sind wir dem Kreis Coesfeld auch sehr dankbar, dass er uns, die Städte und Gemeinden, mit der Miete des Josefhauses und der kurzfristigen Aufnahme Geflüchteter dort unterstützt
, sagt der Bürgermeister der Stadt Lüdinghausen, Ansgar Mertens. Die Stadt Lüdinghausen mietete darüber hinaus vom Kreis das ehemalige Waschhaus des Klosters der Ordensschwestern und brachte auch dort Geflüchtete unter.
Landrat und Bürgermeister sind sich auch darin einig, dass ihre und die Hoffnung der meisten Menschen auf eine schnelle Beendigung des Kriegsleids in der Ukraine enttäuscht worden ist. Zudem dauerten weitere Kriege und Verfolgungen in vielen anderen Teilen der Welt schon jahrelang an und mehr Menschen flüchteten auch nach Deutschland. Mit dem DRK haben wir wie bereits in den Jahren 2015/2016 einen verlässlichen und mit viel Herzblut engagierten Partner für die Betreuung und Versorgung der Kriegsgeflüchteten im Josefshaus gefunden. Ich bin sehr froh darüber, dass auch das DRK bereit ist, seine verantwortungsvolle Aufgabe im ehemaligen Kloster fortzusetzen
, erklärt Dr. Schulze Pellengahr.