Transfer und Austausch beim 3. Laborbericht des Bürgerlabors Mobiles Münsterland
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr betonte: Unser Ziel ist es, mit der Verbesserung der Mobilität den ländlichen Raum nachhaltig zu stärken, denn nur so bleibt unsere Region ein attraktiver Lebensraum, in dem die Bürgerinnen und Bürger gut leben, wohnen und arbeiten können.
Bevor Projektkoordinator Josef Himmelmann den aktuellen Stand des Projektes präsentierte, führte Dr. Christan Alecke vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Grundansatz des Bundes bei Förderprogrammen aus. Insbesondere hob der Referent hervor, dass in der jüngeren Vergangenheit der ländliche Raum immer mehr in den Fokus von Förderaufrufen und Betrachtungsszenarien gekommen sei. Denn gerade auch hier sei beispielsweise das Mobilitätsangebot ein wichtiger Faktor, der indes anders betrachtet werden müsse als im urbanen Raum.
Sodann gab Josef Himmelmann ein Update zum BüLaMo: Das Bürgerlabor Mobiles Münsterland ist ein Reallabor, das uns ein Erproben vor Ort ermöglicht, ohne zuvor langwierige Studien durchführen zu müssen. Wir möchten den ÖPNV möglichst so bequem gestalten wie das eigene Auto und verknüpfen dazu die verschiedenen Mobilitätsangebote zu einem sinnvollen Mobilitätsmix.
Als konkreten Projektbaustein wurde die erprobte Busbeschleunigung durch intelligente Ampelschaltung in Münster hervorgehoben. Philipp-Armand Klee von der RWTH Aachen berichtete: Im Falle der Münsteraner Stadtbusse konnten wir eine echte Beschleunigung des ÖPNV erreichen, ohne andere Verkehre zu verlangsamen. Um auch für die Regionalbusse eine solche Beschleunigung zu ermöglichen, arbeiten wir weiter an der Optimierung des Konzeptes.
Ein weiteres zentrales Thema der Veranstaltung war der Transfergedanke des Projektes, der unter „BüLaMo 2.0“ aufgegriffen wurde. Dr. Linus Tepe, Kreisdirektor des Kreises Coesfeld, machte im Gespräch mit Aschebergs Bürgermeister Thomas Stohldreier deutlich, dass auch andere Kommunen zunehmend Interesse an der Umsetzung des erweiterten Mobilitätsangebotes haben. Die Übertragung einzelner Projektbausteine auf andere Kommunen ist uns ein besonderes Anliegen. Andere Kommunen können von unseren Erfahrungen profitieren und Fehler, die wir in der Planung und Umsetzung gemacht haben, vermeiden
, betonte Tepe. Wichtig für die einzelnen Kommunen seien die individuelle Betrachtung der Bedarfe und der passgenaue Einsatz der einzelnen Mobilitätsangebote.
Wie Mobilitätsangebote besser vermarktet werden können, wie Car-Sharing in kleinen und ländlich geprägten Quartieren umgesetzt werden kann, welche Möglichkeiten Mobilstationen zur Verbesserung der Umsteigequalität bieten und was bei einer umfassenden Mobilitäts-App zu beachten ist – all das diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen und präsentierten ihre Ergebnisse in der abschließenden Podiumsdiskussion.
Im Rahmen des Bürgerlabors Mobiles Münsterland „BüLaMo“ werden derzeit zahlreiche Projekte erprobt, mit denen eine Verkehrswende hin zu mehr umweltfreundlicher Mobilität gelingen soll. Dazu zählen unter anderem der ExpressBus X90 und die damit verbundene Fahrpreissenkung, der kommit-Shuttle sowie die Eröffnung einer ersten Mobilstation an der Haltestelle Mönkingheide. Unter dem Titel „kommit“ fördern der Bund und das Land NRW zahlreiche Projekte, die von den Kommunen und dem Kreis Coesfeld umgesetzt werden.
BüLaMo ist 2020 als großes Verbundprojekt gestartet: Regionale Projektpartner sind der Kreis Coesfeld, der Zweckverband Mobilität Münsterland - Fachbereich Bus (ZVM Bus), die Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) sowie die Gemeinde Senden. Projektträger ist der Kreis Coesfeld, der dabei vom Land NRW und vom Bund mit Fördermitteln für einen multimodalen Verkehr im Laborraum unterstützt wird. www.muensterland-kommit.de