Tarifkragen für die Stadt Dülmen
Die Stadt Dülmen liegt geographisch an der Tarifgrenze zum Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR). Gerade für die Pendlerinnen und Pendler in Richtung Recklinghausen/Essen ist dieser Tarifwechsel ungünstig. Um dem zu entgehen, pendeln viele Dülmenerinnen und Dülmener zunächst mit dem PKW nach Haltern-Sythen, um von dort aus direkt im VRR-Tarif reisen zu können. Daher besteht schon lange der Wunsch, in den VRR aufgenommen zu werden. Auf Antrag der CDU-Fraktion gab es in den vergangenen Monaten intensive Gespräche zwischen den verschiedenen Beteiligten. Dabei wurde deutlich, dass der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) durch einen Wechsel einen erheblichen Einnahmeverlust erleiden würde. Geschätzt laufen hierbei Verluste in Höhe von bis zu 250.000 € jährlich auf. Um die finanzielle Belastung der Stadt Dülmen abzumildern, hatte der Kreisausschuss des Kreises Coesfeld die Verwaltung beauftragt, beim ZVM eine entsprechende anteilige Förderung zu beantragen.
Nach der einstimmigen Entscheidung finanziert der ZVM nun bis zu 70.000 € (28 % der tatsächlichen Einnahmeverluste pro Jahr) bis maximal zum 31.12.2023. Die restlichen Einnahmeverluste wären von der Stadt Dülmen zu tragen. Es besteht die Hoffnung, dass bis dahin der e-Tarif auch für Abo-Kunden eingeführt sein wird. Dieser macht dann ein grenzenloses Reisen möglich. Für Gelegenheitskunden soll der e-Tarif schon in 2021 an den Start gehen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Verbandsversammlung des ZVM unserem Antrag so einmütig gefolgt ist. Das ist ein tolles Zeichen für mehr Nutzerfreundlichkeit und mehr Klimaschutz“, kommentiert Kreisdirektor Dr. Linus Tepe die Entscheidung des Zwecksverbands.
Auch Dülmens Bürgermeister Carsten Hövekamp freut sich über diese Nachricht. „Für unsere Stadt ist das ein hervorragendes Verhandlungsergebnis. Mit dem Neubau des Bahnhofs fördern wir aktiv den Zugang zur klimafreundlichen Mobilität. Die Zugehörigkeit zum VRR wäre für uns ein ganz zentraler Schritt und würde die Attraktivität der Bahnnutzung noch einmal deutlich steigern. Wir werden uns weiter intensiv dafür einsetzen den Beitritt zum VRR kurzfristig zu realisieren.“
Die Finalisierung der Beitrittsverhandlungen erfolgt nun zeitnah zwischen den Partnern, damit die Nutzerinnen und Nutzer zukünftig direkt in dem entsprechenden Tarif Tickets buchen können, ohne ein zusätzliches Anschlussticket finanzieren zu müssen.