Soziale Konferenz im Kreis Coesfeld: Betrachtung der Corona-Auswirkungen
Es bestand Einigkeit darüber, dass insbesondere die auf Dienstleistungen angewiesenen Menschen die Leidtragenden sind, so konnten beispielsweise Leistungen der Frühförderung für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder, Leistungen in Kindertagesstätten oder in Schulen, wie z. B. die Schulbegleitung für behinderte Menschen, nicht erbracht werden. Auch die vielfältigen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen für SGB-II-Leistungsempfänger konnten nicht wie gewohnt fortgeführt werden.
Die Einrichtungen und Träger haben sich im Lockdown aber schnell auf neue Kommunikationswege eingestellt, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Beispielsweise wurden die Kontakte zu arbeitslosen Menschen auf Onlinemedien umgestellt. Auch in vielen anderen Bereichen sind kreative Lösungen gefunden worden, um den Draht zu den Betroffenen nicht zu verlieren. Dennoch konnten Leistungen nicht im gewohnten Umfang in Anspruch genommen werden. Einigkeit bestand auch darüber, dass die digitalen Medien trotz der vielen positiven Erfahrungen gerade in der Arbeit mit den Menschen in den vielfältigen sozialen Bereichen den persönlichen Kontakt nicht ersetzen können.
Aufgrund der staatlich geschaffenen finanziellen Unterstützungsangebote konnte die Krise bislang von den Einrichtungen und Trägern der Sozialwirtschaft einigermaßen gut überstanden werden. Deutliche finanzielle Einbußen sind jedoch in den aus Spenden oder durch Eigenanteile finanzierten Bereichen eingetreten. Beispielsweise fehlen den Ortsvereinen des DRK Erträge aus Sanitätsdiensten, die wegen Absagen von Großveranstaltungen nicht mehr in Anspruch genommen werden. Hier wünschen sich die betroffenen Verbände auch finanzielle Hilfen des Landes. Landrat Dr. Schulze Pellengahr greift das gerne auf und wird diese Situation auch an die zuständigen Landesministerien weitertragen.
Der gelungene und wichtige Erfahrungsaustausch in der Sozialen Konferenz soll auf jeden Fall nicht einmalig bleiben, sondern wiederholt werden – so die abschließende Auffassung der Teilnehmenden.