Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kindern / Seit 20 Jahren aktiv
Der interdisziplinäre Zusammenschluss von Fachkräften und Interessierten macht die Gewaltbekämpfung als gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Aufgabe sichtbar. „Die Coronapandemie wirkt sich dabei wie ein Brennglas auf die bestehenden Herausforderungen aus. So gehen die Themen leider nicht aus und der Einsatz des Runden Tisches zur Bekämpfung von Gewalt im Kreis Coesfeld ist wichtiger denn je“, erklärt Anke Herbstmann, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Coesfeld. Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen führen zu neuen Formen von Gewalt, wie Cybermobbing, Online-Stalking und Übergriffe im Netz. Lücken im Hilfesystem aufzudecken und Ideen zu entwickeln, wie diese geschlossen werden können, ist ein fester Bestandteil der Arbeitm des neutralen Gremiums.
Vieles wurde bereits erreicht. Insbesondere notwendige Kooperationsstrukturen sind durch das Netzwerk entstanden. Dadurch sind die Wege im Hilfesystem deutlich kürzer und die Hilfsangebote für Betroffene niedrigschwelliger. Zahlreiche Fachtagungen, Ausstellungen, Projekte und Veröffentlichungen haben dazu beigetragen, dass Gewalt nicht länger als Tabuthema behandelt wird. Trotz der aktuellen Lage sind die Vernetzungsstrukturen auch im Jubiläumsjahr 2021 weiter gepflegt worden, und die bisherigen Erfolge konnten zumindest digital gewürdigt und gefeiert werden. So wurde unter anderem 2021 eine Umfrage unter Kinder und Jugendlichen zu ihren Erfahrungen während der Pandemie durchgeführt, ein Online-Webinar zum Thema Loverboys angeboten und eine Petition zum Thema „Gewaltschutz für Frauen – uneingeschränkter Zugang zu Frauenhäusern“ gestartet.
Interessierte und Betroffene können sich über die Arbeit des Runden Tisches auf der Homepage informieren: https://www.rundertisch-kreis-coesfeld.de/. Unter der Nummer des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen 0800 116 016 wird zudem an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, anonymisiert, kostenfrei und in vielen Sprachen Soforthilfe angeboten.