Reparieren statt Wegwerfen – Repair Café im Pius wieder großer Erfolg
So hatte eine Besucherin ein Bügeleisen mit einer defekten Dampfstation mitgebracht, ein Herr einen Schallplattenspieler und ein älteres Ehepaar einen Spannrahmen, der bespannt werden musste.
„Wir machen das jetzt mit großem Erfolg im vierten Jahr an jedem 4. Donnerstag im Monat - allerdings nur außerhalb der Schulferien“, berichtet Karl-Heinz Sommer. „Zumeist sind es Elektrogeräte, Fahrräder und sonstige kleinere Haushaltsgegenstände, die wir zunächst untersuchen und wenn möglich gemeinsam reparieren.“ Für verschiedene Reparaturen aus den Bereichen Elektronik, Holz, Fahrrad etc. stehen dazu die notwendigen Werkzeuge vor Ort bereit, wenn nötig, ist auch einiges an kleineren Ersatzteilen wie Schrauben, Drähte, Kabel etc. vorhanden. Sonstige Ersatzteile müssen mitgebracht werden; eventuell muss man daher beim nächsten Mal wiederkommen.
Unterstützt werden die Fachkräfte dabei von einer ehrenamtlichen Schneiderin, die kleinere Reparaturen vornimmt oder auch zeigt, wie man das selbst machen kann. Auch hier müssen Ersatzteile (z. B. Knöpfe und Reißverschlüsse, hier zusätzlich das passende Garn!) selbst mitgebracht werden. Wenn eine eigene Nähmaschine mitgebracht wird, zeigt die Schneiderin auch gerne an dieser, wie man für die Reparatur vorgehen kann, wie man den Faden richtig einfädelt und ähnliches.
Vor und während der Reparaturzeiten ist hier, wie in einem Café üblich, auch für das leibliche Wohl gesorgt – repariert wird in entspannter, gemütlicher Atmosphäre bei kostenlosem Kaffee und Kuchen. Die Betreuung übernehmen Schülergruppen aus dem Pius. In der Zeit von 15:30 - 18:00 Uhr können Besucher mit zu reparierenden Gegenständen vorbeikommen - mit allen Gegenständen, die noch selbst getragen werden können. Alles ist kostenlos - freiwillige Spenden sind jedoch willkommen.
Herzlich eingeladen sind übrigens auch alle, die ihr eigenes technisches Fachwissen ehrenamtlich bei Reparaturen für andere einbringen möchten. Ob Handwerker im Ruhestand oder Techniker im Beruf, wer helfen möchte, sollte auch gerne vorbeikommen.
„Repair Cafés sind ein Baustein unseres Abfallvermeidungsprogrammes. Wir wollen damit ein Zeichen setzen gegen eine sorglose Wegwerf-Mentalität und obendrein wertvolle Ressourcen schonen“, erläutert Matthias Bücker, Pressesprecher der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC), als Träger des Projektes. „Damit erhalten die wieder instand gesetzten Gegenstände eine neue Wertschätzung – statt auf dem Müll zu landen“. Laien und Experten arbeiten Hand in Hand, Wissen über Reparieren und Technik wird ausgetauscht und es wird zur Selbsthilfe und damit zu einem bewussteren Konsumverhalten angeregt. „Wir sind froh, hierzu unseren Werkraum und die Mitarbeit einiger Schüler und Kollegen anbieten zu können, passt das Projekt doch hervorragend zu der ökologischen und sozialen Ausrichtung unserer Schule“, stellt Katrin Pree, zuständige Lehrerin am Pius-Gymnasium, heraus.
Wer gestern nicht konnte: Nächster Termin ist der 26. März. Weitere Termine sowie Infos auch zu Repair Cafés in den Nachbargemeinden unter https://www.wbc-coesfeld.de/service/repair-cafes.html.