PV-Anlagen auf Unternehmensdächern lohnen sich! Kampagne von Kreis und wfc zeigt Nutzungs- und Vermarkungsmöglichkeiten auf
Kreisdirektor Dr. Linus Tepe freute sich in seiner Begrüßung über die große Resonanz der heimischen Wirtschaft: Das zeigt, wie intensiv sich die Unternehmen im Kreis Coesfeld aktuell mit Fragen der Nachhaltigkeit und der Erzeugung regenerativer Energien beschäftigen und wie wichtig eine begleitende Information und Beratung ist
. Neben dem aktuell stärksten Argument, sich mit selbst erzeugtem Strom unabhängig von den Marktpreisen zu machen, sprechen die stark gesunkenen Installationskosten und die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten des Stroms für PV-Anlagen auf Gewerbedächern. Im Vergleich zu 2006 sind die Installationskosten um 70 Prozent gesunken
, erklärte Buquoy. Bei einer Leistung der Anlage von 300 Kilowatt läge der Preis aktuell bei rund 294.000 EUR. Pro 1.000 Quadratmeter freier Flachdach-Fläche in Ost-West-Ausrichtung und einer Anlagenleistung von 160 Kilowatt sei je nach Standort ein Ertrag von 144.000 Kilowattstunden pro Jahr zu erwarten.
Davon kann ein Unternehmen schon sehr profitieren
, sagte Buquoy und warb dafür, die maximal mögliche Fläche für PV-Anlagen auszunutzen, sofern es mit dem Netz verträglich ist. Der nachhaltig erzeugte Strom kann viel mehr als der Ersatz für den normalen Stromverbrauch sein. Mit ihm können vorhandene E-Autos geladen werden oder die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektroantrieb weiter vorangetrieben werden. Er kann zur Klimatisierung und Kühlung genutzt werden und – mittels einer Wärmepumpe – auch für die Wärmeerzeugung.
Wenn Unternehmen den erzeugten Strom zudem für Lastspitzen oder die Notstromversorgung nutzen möchten, kann sich außerdem die Anschaffung eines Batteriespeichers lohnen.
Erzeugt ein Unternehmen dann immer noch mehr Strom, als es zu bestimmten Zeiten selbst benötigt, verdient es damit Geld durch die Einspeisung ins Netz oder die Direktvermarktung an der Strombörse. Aktuell gibt es für die Einspeisung pro Kilowattstunde bis zu 13,2 CENT als Volleinspeiser und max. 8,2 CENT bei anteiligem Eigenverbrauch. Bei der Direktvermarktung, die in der Regel über einen Makler läuft, sind deutlich höhere Einnahmen, die in 2022 zwischen 12 und 40 CENT pro Kilowattstunde lagen, zu erzielen
, so Buquoy.
Die Chancen, die Lager- und Produktionshallen, Betriebsgebäude und Parkplätze der Unternehmen im Kreis Coesfeld bieten, um die Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig die Kosten für die Unternehmen zu senken, sind also groß. Daher werden wir in den nächsten Monaten über den KlimaPakt des Kreises Coesfeld und die wfc in unserer gemeinsamen Veranstaltungsreihe ‚Klimaneutral und klimaangepasst wirtschaften im Kreis Coesfeld‘ weitere Workshops zum Thema anbieten
, erläutert Mathias Raabe vom Kreis Coesfeld, der die Veranstaltung gemeinsam mit Sebastian Schulze Baek von der wfc moderierte. Hierzu wurden die teilnehmenden Unternehmen am Ende der Veranstaltung in einer kurzen Umfrage gebeten, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, zu denen sie sich Folgeveranstaltungen wünschen.
Wer sich bereits jetzt weiter informieren möchte, findet auf der wfc-Homepage und den Klimaseiten des Kreises Coesfeld die wichtigsten Informationen und weiterführende Links: https://wfc-kreis-coesfeld.de/ (Rubrik „Nachhaltigkeit/Klimaschutz) und https://klima.kreis-coesfeld.de/