Österreichischer Ausnahmekünstler auf Burg Vischering: Ausstellung „Hermann Nitsch. Farbe als Material“ öffnet am Sonntag
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Hermann Nitsch. Farbe als Material“ stehen auf Burg Vischering die sogenannten „Schüttbilder“. Nitsch, geboren 1938 in Wien, beschäftigte sich im Zuge seiner Arbeit am „Orgien Mysterien Theater“ in den 1960er-Jahren intensiv mit den kreativen Möglichkeiten des Rinnens, Schüttens und Schmierens. Als Teil provokativer Aktionen gestaltete der Künstler im Rhythmus seiner Bewegungen und der Impulsivität seiner Gefühlseruptionen folgend Leinwände. Die Aktionen, bei denen es um das intensive sinnliche Erleben verschiedenster Substanzen und Flüssigkeiten geht, werden in den folgenden Jahren immer provokativer. Das Leben als Passion deutend und den Malprozess als Inbegriff der Passion verstehend, ging Nitsch so weit, Blut und andere Substanzen als Malmittel zu verwenden. In den 1980er-Jahren erhob der Künstler seine „Schüttbilder“ zu eigenständigen Werken. Nitsch selbst bleibt durch seine im Bild eingefügten – und zuvor bei der Arbeit getragenen – Malhemden anwesend und animiert den Betrachter, sich mit dem Malvorgang zu identifizieren und mit ihm ins Bild einzutreten.
Interessenten können sich ab sofort für den Besuch der Vernissage am Sonntag auf der Internetseite der Burg Vischering (www.burg-vischering.de) anmelden. Am Eröffnungstag selbst ist neben einem Lichtbildausweis ein negativer Coronatest oder ein Immunisierungsnachweis vorzulegen.
Im weiteren Verlauf ist die Ausstellung dann dienstags bis sonntags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sehen. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 EUR. Nähere Informationen, auch zu den aktuell geltenden coronabedingten Zugangsregelungen, sind online zu finden. Die Ausstellung ist Teil des Münsterland-Festivals 2021 und findet in Kooperation mit der Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer statt.