„Mein Job muss Spaß machen!“ - Fachtagung zum Thema Nachwuchsmarketing gut besucht
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Ulrich Müller, der anschließend das Wort an Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr übergab. Wir haben gerade hier im Kreis stets dafür geworben, auch allen Jugendlichen ohne Abitur eine Chance zu geben
, so Dr. Schulze Pellengahr. Wir werden den Fachkräftemangel noch stärker zu spüren bekommen. Umso wichtiger ist es zu überlegen, wie wir die Jugendlichen für eine attraktive Ausbildung begeistern können.
Im Anschluss folgte der Vortrag von Dr. Schleer, Referent des Sinus Instituts. Er startete mit den verschiedenen Lebenswelten der Jugendlichen und ihrer Eigenschaften. Nach einer kurzen Pause begann der zweite Teil des Vortrags, in dem er unterstrich, was die Ergebnisse der Studie für Firmen auf der Suche nach neuen Auszubildenden bedeuten. So müssten sich Firmen beispielsweise überlegen, welche Jugendlichen sie ansprechen wollen und ihre Stellenausschreibungen dem anpassen.
Dem Vortrag schloss sich eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen lokalen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen der Ausbildungsbotschaft, Unternehmen, Kreisverwaltung, Berufsberatung sowie Schule an. Dort wurde auch insbesondere auf der Grundlage der Sinus-Studien nochmals verdeutlicht, dass Praxiserfahrungen ein zentrales Element in der Beruflichen Orientierung sind. Ausbildungsbotschafterin Emily Menke (Wigger Fenster + Fassaden) belegte, wie wichtig Informationen aus erster Hand dabei seien. Auch die Idee von Stefan Hericks (Obermeister der Dachdecker-Innung und Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft) flexiblere Praxisphasen für Schülerinnen und Schüler sowie eine frühere Behandlung und Bedeutungssteigerung des Themas Berufliche Orientierung wurden diskutiert. Janine Fischer (Hempel - J. W. Ostendorf GmbH & Co. KG) erläuterte die guten Erfahrungen durch Schulkooperationen. Einig war man sich aber auch, dass die Berufswahl entdramatisiert werden muss mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler und die Erwartungshaltung der Elternhäuser. Studien- und Berufswahlkoordinator der Hermann-Leeser Realschule, Werner Misch, wünschte sich für die Schülerschaft weniger schriftliche Printinformationen und mehr handlungsorientierte Praxiserfahrungen, um die persönlichen Fähigkeiten und Interessen besser entdecken zu können. Sozialdezernent Detlef Schütt fasste zudem zusammen, dass man die Jugendlichen dort abholen müsse, wo sie sind
und die Aktivitäten daran ausrichten müsse. Ulrich Müller schloss die Veranstaltung mit der glaubensstarken Hoffnung, dass die Akteure hier einen guten Impuls für die gemeinsame künftige Zusammenarbeit mit nach Hause nähmen.