Kreis Coesfeld strebt Lösung gegen das Entensterben an
Verursacher des Vogelsterbens ist eine spezielle Unterart des Bakteriums Clostridium botulinium. Es lebt im sauerstoffarmen Milieu, zum Beispiel im Gewässerboden. Bei warmen Wassertemperaturen vermehrt es sich rasant und produziert ein sehr stark wirkendes Nervengift, das Botulinum-Neurotoxin.
Eine Belüftung der Gewässer lässt derzeit keine Wirkung erwarten, zumal die Sauerstoffwerte im Gewässer im Rahmen der kontinuierlichen Messungen durch die Umweltabteilung derzeitig nicht auffällig sind, so das Ergebnis der Beratungen im Kreishaus. Denn auch wirbellose Kleintiere, die immun gegen das Nervengift sind, können diesen Stoff im Körper anreichern. Über die Nahrungskette gelangt das Biozid dann in die Enten.
Beschleunigt wird die Vermehrung der Bakterien auch durch zusätzliche Nährstoffe, die in die Gräfte zum Beispiel durch Vogelfütterung eingetragen werden. „Was nicht gefressen wird, sinkt zu Boden und fördert das Wachstum der Anaerobier wie Clostridium“, erklärt Veterinärmediziner Dr. Bernd Altepost. „Bitte halten Sie sich an das Fütterungsverbot um die Enten zu schützen“, appelliert Hermann Mollenhauer aus der Umweltabteilung des Kreises Coesfeld. Denn das Futter lockt weitere Tiere an und sorgt unter anderem durch den Eintrag von Exkrementen mitunter für eine weitere Sauerstoffzehrung im Gewässer.