Internationaler Besuch im Kreis Coesfeld / Bruno Kazuhiro informierte sich über das deutsche Bildungssystem
„Wir freuen uns sehr, Herrn Kazuhiro hier begrüßen zu dürfen und ihm unser Schul- und Bildungssystem näher zu bringen“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Andreas Reuters erklärte den Werdegang von Grundschule bis Universität und den Unterschied zwischen Haupt-, Real- und Gesamtschule sowie Gymnasium. Zudem erläuterte er, wie die Schulen den Unterricht in der Coronazeit gemeistert haben. „In Brasilien haben viele Familien kein WLAN, und wir können nicht allen Schülerinnen und Schülern Tablets oder Computer stellen. Das war während der Lock-Downs ein großes Problem. Viele Eltern haben sich beschwert, weil die Kinder nicht vernünftig lernen konnten“, berichtete Kazuhiro.
Auch die Möglichkeit, in Deutschland Eintages-Praktika zu absolvieren oder für eine längere Zeit in einem Betrieb mitzuhelfen und sich die Arbeitspraxis anzuschauen, faszinierte Kazuhiro. „Bei uns stellen Arbeitgeber lieber Leute ein, die lange studiert haben. Aber das kostet Geld und das Examen ist sehr schwer. Also wählen die Schülerinnen und Schüler den einfacheren Weg, und die Arbeitgeber stellen besser qualifizierte Personen aus China oder Amerika ein.“ Die Informationen und das Model der beruflichen Bildung aus Deutschland will Kazuhiro in Brasilien besprechen und technische Schulen in Rio de Janeiro fördern. „Das war ein wirklich sehr interessanter Besuch. Vielen Dank dafür!“, betonte der Sondersekretär.
Neben dem persönlichen Austausch im Kreishaus besuchte der Gast außerdem drei Unternehmen im Kreis Coesfeld, die selbst seit Jahren in der Ausbildung aktiv sind, um Fachkräfte zu finden und zu binden. Dies gab ihm die Möglichkeit, auch mit den Azubis selbst in den Austausch zu gehen und einige Testimonials mit nach Südamerika zu nehmen.