In der Verkehrspolitik gemeinsam nachhaltig denken und handeln - Grundsatzerklärung für einen Masterplan Mobilität Münsterland unterzeichnet
Mit dem Masterplan Mobilität soll eine nachhaltige Mobilitätsstrategie für das Münsterland erarbeitet werden, die den Weg zur Verkehrswende aufzeigt und die die wesentlichen Schritte vorzeichnet
, erläutert Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf, das Vorhaben. Dass dies nicht einfach ist, war Konsens unter den Beteiligten. Zu unterschiedlich sind die Ausgangslagen und Rahmenbedingungen – und damit die Herausforderungen in den locker besiedelten Räumen, in den starken Mittelzentren, in den Umlandkommunen um Münster und Osnabrück herum und im Oberzentrum Münster selbst. Und gerade deshalb sind sich Kreise und Stadt einig, dass gemeinsam gedacht und gehandelt werden muss, um dem regionalen Konsens gerecht werden zu können. Denn Gestaltung fängt da an, wo sich benachbarte Gebietskörperschaften zusammenschließen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu finden, bei denen alle Verkehrsträger, die des Umweltverbundes – SPNV, Bus-, Rad- und Fußverkehr – und des motorisierten Individualverkehrs, integriert betrachtet werden
, erläutert Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe den Hintergrund des gemeinsamen Masterplans. Dr. Martin Sommer, Landrat des Kreises Steinfurt, betont die Bedeutung des gemeinsamen Handelns: Die Mobilitäts- und Verkehrswende im Münsterland schaffen wir nur gemeinsam. Daher ist es wichtig, dass wir bei der Erstellung des Masterplans alle relevanten Gruppen aus Gesellschaft und Politik einbinden.
Deutlich wurde, dass es sicher Zeit brauche, aber vor allem Entschlossenheit und erhebliche zusätzliche Finanzmittel, damit der öffentliche Personennahverkehr für die Menschen aus dem Münsterland eine echte Alternative zum Auto wird. Der Handlungsdruck sei groß: die Menschen und Institutionen im Münsterland sind auf eine moderne, klimagerechte, komfortable und barrierefreie Mobilität angewiesen.
Die Mobilitätskonferenz Münsterland bildet den Auftakt für die Entwicklung einer Mobilitätsstrategie und für eine gemeinsame Verkehrspolitik. Beispielgebende Bausteine für Mobilitätslösungen gibt es bereits im Münsterland. So erfuhren die Gäste den neuesten Stand zum Bau der Velorouten, zur Reaktivierungen auf der Schiene, zum Ausbau des Busnetzes und der Münsterland-S-Bahn sowie zu den on-demand-Angeboten in Gronau und Senden. Dass das Münsterland bereits gut aufgestellt ist, bekräftigte auch Burkhard Horn, der als externer Mobilitätsexperte einen Blick von außen auf das Münsterland geworfen hat.
Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken, hat die Erwartung, dass der Masterplan Mobilität Münsterland nun richtungsweisende Antworten auf die offenen Fragen der zukünftigen Entwicklung der Mobilität liefern solle: Sowohl Ziele und Rahmenvorgaben für notwendige Verbesserungen der Infrastruktur und der Verkehrsangebote als auch der Ausbau der Kommunikation unter Nutzung modernster Technologien sollen dort dargestellt werden.
Auch die zeitliche Komponente spiele eine Rolle. Nicht alles sei sofort umsetzbar, daher werden kurz-, mittel- und langfristige Szenarien erforderlich sein.
Für alle Münsterlandkreise und für die Stadt Münster sei der Masterplan Mobilität ein wichtiger Baustein für die zukünftige notwendige Weiterentwicklung der Mobilitätsangebote, betonte Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld. Hier wird die Zukunft der öffentlichen Mobilität vorgedacht, in Strategien gefasst und untereinander abgestimmt. Das kommt auch den einzelnen Münsterlandkreisen und der Stadt Münster zugute.
Abgeleitet aus der Mobilitätsstrategie, soll der Masterplan auch Handlungsempfehlungen geben. Diese setzen dann die Leitplanken für eine gemeinsame Mobilität der Zukunft in einer eng miteinander verflochtenen Region
, wie es in der Grundsatzerklärung heißt, die von den Landräten der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie vom Oberbürgermeister der Stadt Münster unterschrieben wurde. Ein wichtiges Ziel ist dort auch verankert: Damit der Mobilitätswandel gelingen kann, sind die Verkehrsträger des Umweltverbundes (SPNV, Busverkehr, Radverkehr, Fußverkehr) massiv zu stärken und zu fördern.