Austausch über Themen der Mobilität - Dorothea Deppermann und Dennis Sonne besuchen Kreisverwaltung
Dabei wurde schnell deutlich, dass ein zuverlässiger und den Verkehrsbedürfnissen gerecht werdender ÖPNV ein wichtiger Standortfaktor für den Kreis sei, gleichzeitig die aktuellen Finanzierungsmechanismen für den straßengebundenen ÖPNV nicht annähernd den Bedürfnissen insbesondere des ländlichen Raums gerecht werde. Die Kreisvertreter warben bei den Landtagsabgeordneten nachdrücklich darum, eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen. „Es kann nicht sein, dass das Schienenangebot im Wesentlichen durch Bundesmittel abgesichert ist, die Busleistungen aber ganz überwiegend kommunal finanziert werden“, so der Appell an die politischen Vertreter. Hier müssten die gesetzlichen Regelungen angepasst werden.
Einigkeit bestand darin, dass ein bedarfsgerechter Ausbau des ÖPNV aus Nutzersicht einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten könne. Dazu gehöre es auch, dass Tarifgrenzen kein K.O.-Kriterium seien dürften, den ÖPNV nicht zu nutzen; der Mehrwert des Deutschlandtickets, diesen Dschungel gelichtet zu haben, sei anzuerkennen. „Wir müssen weg von der Komplexität“, warb Dr. Tepe dafür, wesentliche Grundentscheidungen zu Strukturen und Finanzierung mutig zu treffen. Dies gelte auch bei der Digitalisierung von Mobilitätsangeboten. Nutzerinnen und Nutzer wünschten eine App-Lösung aus einer Hand, in der Wegeketten und weitergehende Bausteine der Mobilität, wie z.B. on-demand-Verkehre, Car-Sharing und E-Scooter gebucht und bezahlt werden könnten. Als good-practice-Beispiel nannte der Landrat die kommit-App, die der Kreis Coesfeld entwickelt hat und mit großzügiger Unterstützung des Landes in den nächsten knapp zwei Jahren weiterentwickelt. Diese soll als mandantenfähige Lösung auch anderen Räumen zu guten Konditionen zur Verfügung stehen, um die Mobilitätsbedarfe vor Ort digital abbilden zu können.