Schwierige Jahre liegen vor dem Kreis Coesfeld - Landrat Konrad Püning bringt Produkthaushalt 2010 ein
Schwierige Jahre liegen vor dem Kreis Coesfeld, wie Landrat Konrad Püning und Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau am Mittwoch (16. Dezember 2009) bei der Einbringung des Produkthaushaltes 2010 in den Kreistag betonten. Denn wegbrechenden Einnahmen der öffentlichen Hand stehen Ausgabensteigerungen in den Bereichen Kinderbetreuung, Sozialhilfe und Pflege gegenüber, die vor allem auch durch den demographischen Wandel verstärkt werden. Eine Umlageerhöhung sei deshalb unausweichlich: „Um einen originären Haushaltsausgleich zu erreichen, muss der Hebesatz der allgemeinen Kreisumlage für das kommende Haushaltsjahr erhöht werden“, hielt Püning fest. Neue Finanzdaten der Regionalverkehr Münsterland würden diese Anhebung aber geringer ausfallen lassen, als bislang noch im Entwurf vorgesehen.
Weitere Konkretisierungen würden sich im Zuge des Beratungsverfahrens ergeben, kündigte Püning an. Auch wenn die Wirtschaftslage sich in einigen Wirtschaftszweigen im Kreis nicht ganz so dramatisch ausgewirkt habe, wie zunächst befürchtet, so würden die Kommunen doch die enormen Auswirkungen spüren, die sich aufgrund der Veränderungen auf Landes- und Bundesebene ergeben haben.
Mit einer etwa einjährigen Verzögerung treffen die Auswirkungen auch unseren Etat, erklärte der Landrat. Vor diesem Hintergrund gehe es nun darum, die Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit des Kreises Coesfeld und seiner Kommunen insgesamt zu sichern und zu bewahren. In den Nachbarkreisen sei zur Stützung des Hebesatzes die jeweilige Ausgleichsrücklage mit unterschiedlichen Beträgen in Anspruch genommen worden; diese Möglichkeit bestehe für den Kreis Coesfeld aufgrund der sparsamen Haushaltführung der vergangenen Jahre nicht, erläuterte Kreisdirektor und Kämmerer Gilbeau. Die Entwicklung der Haushaltswirtschaft des Haushaltsjahres 2009 ließe einen Fehlbetrag erwarten, der die Rücklage weitgehend aufzehren wird. Bei der Aufstellung des Stellenplans für das Jahr 2010 waren die vom Kreistag bereits beschlossenen Stellenzuwächse im Jugendamt und in der Lebensmittelüberwachung zu berücksichtigen, wie Püning darstellte:
Gleichwohl war es oberstes Gebot, möglichst eine Ausweitung des Stellenplans zu vermeiden.Um dieses Ziel zu erreichen, wurden alle Möglichkeiten ergriffen, Stellen einzusparen oder in andere Abteilungen zu verlagern, damit eine Ausweitung des Stellenplans vermieden werden konnte. Trotz steigender Anforderungen weist der Stellenplan letztlich sogar eine geringfügige Einsparung von 0,1 Stellen aus. So wurden zum Beispiel Beschäftigte des Katasteramtes umgeschult und umgesetzt.