Luftbild des Kreishaus 1 der Kreisverwaltung Coesfeld
  • Service-Portal
  • Suche

Presseserie zum Thema Müll (Folge 2) - Die Verwertung von Verpackungen: In der Wertstoffsortieranlage Coesfeld werden die Inhalte der Gelben Tonne sortiert

Meldung vom:

Nach der Diskussion über das richtige Sortieren von Verpackungen stellt sich bei vielen die Frage nach dem Sinn dieses Handelns. Wird tatsächlich all das verwertet, was vorher sorgfältig sortiert wurde. Auch wird aus bestimmten politischen und wirtschaftlichen Kreisen bereits gefordert, den Inhalt der Gelben Tonne und Restmüll gemeinsam in einer so genannten Zebratonne zu sammeln und anschließend in Sortieranlagen zu trennen. Ein erster Blick sozusagen hinter die Kulissen, um zu erfahren, was tatsächlich mit den Inhalten der Gelben Tonnen passiert, ist sogar im Kreis Coesfeld möglich: Im Auftrag des Dualen Systems betreibt die Fa. REMONDIS am Standort Coesfeld-Brink eine moderne Sortieranlage, um das eingesammelte Verpackungsgemisch erst einmal weiter zu sortieren. Zunächst werden grobe und sperrige Störstoffe, die die Sortieranlage beschädigen können, aussortiert. Nach dem Aufgeben der Materialen auf ein Förderband und Öffnen der Säcke werden nochmals Störstoffe (Videokassetten, Schuhe, Textilien etc.) per Hand aussortiert. Danach geht das Verpackungsgemisch in eine große Siebtrommel und wird nach drei verschiedenen Größen getrennt. Aus der ersten Sieblochung von 60 mm werden sandige / organische Teile und Kronkorken ausgesiebt. Hieraus wiederum zieht ein Magnetabscheider die eisenhaltigen Verschlüsse zur Verwertung als Metallschrott heraus. Die zweite Sieblochung von 220 Millimetern trennt alle Kunststoffflaschen, Joghurt- und Margarinebecher sowie alle Konservendosen von den Verpackungen. Aus dieser zweiten Linie werden als erstes alle leichte Verpackungen (kleine Folien) abgesaugt und in der Sortierkabine per Hand nachsortiert. Weiter werden aus der 2. Linie alle eisenhaltigen Verpackungen mit einem Magnetabscheider aussortiert und per Hand nachsortiert. Somit entsteht ein sauberer Metallschrott. Aus dem verbleibenden Verpackungsgemisch der Linie 2 werden per Hand Kunststoffflaschen aussortiert. Mit Nahinfrarotgeräten werden Kunststoff- und Tetraverpackungen automatisch aussortiert. Anschließend wird mittels Wirbelstromabscheider das Aluminium von den restlichen Verpackungen getrennt. Die Aussortierung der größeren Verpackungen wie Folien  erfolgt per Hand aus der dritten Linie der Siebtrommel. Die aussortierten und getrennten Verpackungen wie PE-Folien, Mischkunststoffe, Tetrapacks und Aluminium werden dann in große, transportfähige Ballen von 600 kg verpresst. Wenn 40 Ballen von einer Sorte im Lager stehen, erfolgt eine Meldung zu den Verwertern dieser aussortierten Verpackungen (Garantiegeber), diese Ballen abzuholen. Tetrapacks oder Getränkekartons werden in weiteren Anlagen in ihre Bestandteile Papier und Kunststoff / Aluminium getrennt und entsprechend verwertet. Kunststoffe werden u.a. bei REMONDIS Plano in Lünen zu Granulat verarbeitet und als Sekundärrohstoff für die Herstellung von Flaschen, Eimern, Rohren etc. weiter vermarktet. Aluminiumverpackungen werden an spezielle Schmelzöfen geliefert und dort zu neuen Aluminiumbarren verarbeitet. Eins wird bei der Sortierung deutlich: Kunststoffbecher, Folien oder ähnliches sollte man nicht in Konservendosen stecken. Auch muss der Aludeckel vom Joghurtbecher möglichst ganz abgetrennt werden. Nur so können die Dose dem Metallschrott, der Aluminiumdeckel dem Aluminium und der Kunststoffbecher dem Kunststoff zugeführt werden. Und noch eines: Nicht aussortiert werden hier Verpackungen aus Glas oder Karton. Diese hätten eigentlich in die Altglascontainer bzw. die Altpapiersammlungen gehört. So landen sie letztendlich mit den sonstigen Störstoffen und Restabfällen, wie z. B. Videokassetten, alten Schuhen, Bioabfällen, Einmalwindeln, alten Schlauchbooten oder Weihnachtsbaumnetzen, aber auch Verpackungen, die aufgrund ihrer Verschmutzung nicht aussortiert worden sind, im Restmüll. Dieser geht auf direktem Wege zur Gemeinschaftsmüllverbrennungsanlage Niederrhein in Oberhausen. Allerdings nicht auf Kosten der Gebührenzahler, sondern auf Kosten der Wertstoffsortieranlage und damit letztendlich zu Lasten derer, die Verpackungen mit dem Lizenzzeichen Grüner Punkt über das Produkt mit erwerben. Matthias Bücker, der bei der WBC u. a. für die Beseitigung des Restmülls zuständig ist: Sowohl vor dem Hintergrund der Entwicklung der Kosten wie auch aus ökologischen Gründen ist es daher am sinnvollsten, alle Abfälle entsprechend der Vorgaben zu sortieren. Verpackungen, die im Restmüll landen, belasten den Verbraucher doppelt: Einmal über den entsprechenden Gebührenbescheid, einmal über den Kaufpreis des Produktes, das den Grünen Punkt trägt. Letztendlich gibt es für die ordnungsgemäße Befüllung der gelben Tonne eine einfache Regel: In die Gelbe Tonne gehören nur Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoff. In der nächsten Folge unserer Serie über Müll soll dargestellt werden, welche Sammelsysteme es für Verpackungen aus Altglas und Altpapier sowie für das sonstige Altpapier gibt und wie alles verwertet wird.

Hilfe

Leichte Sprache

Wir stellen Inhalte unserer Web-Seite in Leichter Sprache zur Verfügung. Das Angebot wird mit Hilfe Künstlicher Intelligenz weiter ausgebaut.

Leichte Sprache

Gebärdensprache

Auf der folgenden Seite stellen wir Informationen in Deutscher Gebärdensprache bereit, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz übersetzt wurden.

Gebärdensprache

Kontakt

Kreis Coesfeld
Friedrich-Ebert-Straße 7
48653 Coesfeld
Telefon: 02541 18-0
Fax: 02541 18-9999
E-Mail: info@kreis-coesfeld.de
Kontaktformular