Landesweit einmalige Kooperation: Schätzer werden für Tierseuchenfall geschult
In einer ersten gemeinsamen, landesweit bislang einmaligen Schulungsveranstaltung haben die Veterinäre der Kreisverwaltungen Coesfeld, Borken und Recklinghausen Neuland in Sachen Tierseuchenbekämpfung betreten: Zusammen mit den beiden für die Region zuständigen Geschäftsstellen der Landwirtschaftskammer NRW und der Tierseuchenkasse schulten sie am gestrigen Dienstag (24. November 2009) im „Grünen Zentrum“ in Coesfeld über 75 ehrenamtliche Schätzer: Im Fall einer Tierseuche sollen sie zum Einsatz kommen, um den Wert der zu entschädigenden Tiere durch Schätzung zu ermitteln.
Fachbereichsleiter Dr. Ansgar Hörster vom Kreis Coesfeld freute sich über die große Teilnehmerzahl in der Kreisgeschäftsstelle der Landwirtschaftskammer in Coesfeld und dankte den Ehrenamtlichen dafür, dass sie sich für den Ernstfall einer Tierseuche fortbilden und verpflichten ließen.
Bei der Bekämpfung von Tierseuchen ist eine Tötung von Tieren vielfach unumgänglich, betonte Dr, Hörster. Die zu tötenden Tierbestände müssen geschätzt werden, um den betroffenen Betrieben Entschädigungszahlungen aus der Tierseuchenkasse zu ermöglichen. Die Leistungen der Tierseuchenkasse wiederum werden bis zu 50 Prozent aus EU-Mitteln refinanziert. Grundvoraussetzung ist eine ausreichende Zahl an entsprechend geschulten Schätzern. Deshalb haben sich in der hiesigen Kammer-Beratungsregion Coesfeld-Borken-Recklinghausen viele Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, aber auch zahlreiche Landwirte bereit erklärt, in den Schätzkommissionen mitzuwirken. Sie ließen sich nun in die Verfahrensregelungen und fachlichen Hintergründe genau einweisen. Die Kreislandwirte der drei beteiligten Kreise unterstützten diese aktive Beteiligung des landwirtschaftlichen Berufsstandes am Seuchenmanagement und lobten die gute Kooperation.