„Die Entdeckung der Schnelligkeit“: Vortrag auf Burg Vischering zeigt den Wandel des Reisens
Heute Berlin, morgen Rom, übermorgen Mallorca - die Menschen sind heute zweifellos mobiler denn je. Das Reisen insgesamt zu beschleunigen, ist dennoch kein neues Anliegen, wie Christiane Cantauw in ihrem Vortrag in der Burg Vischering zeigen wird: Die Volkskundlerin spricht am 29. Oktober 2009 um 19:30 Uhr über „Die Entdeckung der Schnelligkeit“. Ihr „kurzer Streifzug durch die Geschichte des Reisens“ lässt den Wandel über die Jahrhunderte Revue passieren.
Denn schon im 19. Jahrhundert ließ die Eisenbahn Distanzen „schrumpfen“, was die Zeitgenossen bereitwillig nutzten, entsprechend kommentierten und auch mental zu verarbeiten suchten. Cantauw ist als Geschäftsführerin und wissenschaftliche Referentin der LWL-Volkskundlichen Kommission für Westfalen in Münster tätig - und wird anhand zahlreicher Abbildungen, aber auch mit vielen Zitaten aus Reiseberichten und anderen Quellen aufzeigen, welche gesellschaftlichen Veränderungen mit der schnelleren Fortbewegung verbunden waren. Dabei geht sie grundlegenden Fragen nach: Wie nahmen die Menschen es wahr, nicht mehr mit der langsamen Postkutsche reisen zu müssen, sondern von ihren Eisenbahnplätzen die Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen? Welche Auswirkungen hatte die „Immer schneller“-Entwicklung auf das Verständnis von Zeit und Raum? Christiane Cantauw schildert anschauliche Beispiele aus dem Münsterland.
Der Vortrag findet am Donnerstag (29. Oktober 2009) um 19:30 Uhr in der Burg Vischering in Lüdinghausen statt. Information und Anmeldung können unter Telefon 02591 / 7990-11 erfolgen. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 EURO. Als nächstes spricht Dr. Tanja Bessler-Worbs am 19. November 2009 um 19:30 Uhr über die Berufsausbildung von Frauen und Mädchen im Handwerk in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.