Broschüre des Landkreistages wirbt für Optionsmodell; Kreise in NRW fordern kommunale Wahlfreiheit
Mit einer speziellen Broschüre, an der auch der Kreis Coesfeld beteiligt ist, wirbt der Landkreistag Nordrhein-Westfalen nun für die so genannte „Option". Unter dem Titel „Kommunale Arbeitsmarktpolitik - Zehn Erfolgsbeispiele in Nordrhein-Westfalen" wird exemplarisch dargestellt, wie Langzeitarbeitslose durch die kommunalen Zentren für Arbeit betreut und vermittelt werden. Landrat Konrad Püning und Fachbereichsleiter Detlef Schütt erhielten nun das erste druckfrische Exemplar der Broschüre.
Statt mit den örtlichen Agenturen für Arbeit gemeinsame Arbeitsgemeinschaften - und damit zusätzliche Behörden - zu bilden, hatten sich acht Kreise und zwei kreisfreie Städte in NRW vor über drei Jahren entschieden, die Leistungsempfänger nach dem SGB II in Eigenregie in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Diese so genannten Optionskommunen in NRW sind die Kreise Borken, Coesfeld, Düren, Kleve, Minden-Lübbecke, Steinfurt, der Ennepe-Ruhr- und der Hochsauerlandkreis sowie die kreisfreien Städte Hamm und Mülheim an der Ruhr. Sie alle haben Beiträge zur neuen Broschüre geliefert und stellen zentrale Aspekte ihrer Tätigkeit vor. Bezogen auf den Kreis Coesfeld, wird hier das Projekt der Sofortangebote thematisiert: Menschen, die erstmals einen Antrag auf SGB II-Leistungen stellen, sollen, nach Prüfung ihrer individuellen Situation, umgehende Angebote erhalten - zur Aufnahme einer Beschäftigung oder zur weiteren Qualifizierung. Das „Modell Option" wird in der Broschüre mit Zahlen und Fakten untermauert: So steigerte sich im Kreis Coesfeld die Zahl von Menschen, die in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten, kontinuierlich - von 1.350 Personen in 2005 auf 2.606 im vergangenen Jahr. Auch der Kreis Coesfeld selbst wird hier mit Strukturdaten kurz vorgestellt.
Mit der Veröffentlichung verbindet der Landkreistag NRW die Forderung nach einer kommunalen Wahlfreiheit bei der Organisation des SGB II (Hartz IV). Präsident Landrat Thomas Kubendorff (Kreis Steinfurt) hob die hervorragende Arbeit der Optionskommunen hervor und betonte: „Nahezu alle NRW-Kreise, die derzeit in Arbeitsgemeinschaften mit der Bundesagentur für Arbeit organisiert sind, würden, wenn man sie ließe, künftig ebenfalls optieren." Als Grund für den Erfolg nannte Landrat Kubendorff die Orts- und Bürgernähe der Kreise.