Gleiche Arbeitsbedingungen für Feuerwehrfrauen und -männer; Erweiterte Atemschutz-Übungsstrecke des Kreises übergeben
„Der Kreis Coesfeld reagiert auf den allgemeinen Trend, dass sich immer mehr Frauen für die ehrenamtliche Arbeit in den Feuerwehren begeistern“, betonte Landrat Konrad Püning, als er heute in Dülmen die baulich erweiterte Atemschutz-Übungsstrecke ihrer Bestimmung übergab. Bereits seit 1990 trainieren Feuerwehrleute dort für Einsätze mit Brandschutzanzug und Atemschutzgerät. Einziges Problem bislang: Für Frauen standen nur unzureichende Umkleide- und Sanitärräume zur Verfügung. Als Betreiber der Einrichtung erweiterte der Kreis Coesfeld deshalb das Gebäude, das auf dem Gelände der Feuerwache Dülmen liegt, durch Aufstockung einer weiteren Etage.
Kreisbrandmeister Donald Niehues und Christa Krollzig, Erste Beigeordnete und Feuerschutzdezernentin der Stadt Dülmen, freuten sich über die neuen Möglichkeiten. Dass mit der Erweiterung der Atemschutzübungsstrecke nun separate Umkleideräume für Feuerwehrfrauen und -männer geschaffen wurden, begrüße sie sehr, betonte Christa Krollzig: „Denn nur, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen bestehen, wird es uns gelingen, verstärkt Frauen für den Feuerwehrdienst zu gewinnen. Und dies ist mir ein wichtiges Anliegen." Denn der Anteil wird gerade in den letzten Jahren immer größer: In den elf Freiwilligen Feuerwehren im Kreis sind inzwischen über 50 Frauen tätig - von 1.385 aktiven Feuerwehrleuten insgesamt, die Ende 2008 gezählt wurden. „Auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist ein weiterer Anstieg begrüßenswert“, kommentierte Dr. Ansgar Hörster als für das Rettungswesen zuständiger Fachbereisleiter der Kreisverwaltung. Nur durch das verstärkte Engagement von Frauen könne es den Feuerwehren gelingen, ihre Einsatzkraft auch auf Dauer zu sichern. Und durch regelmäßiges Training: Jahr für Jahr gehen im Rahmen der Ausbildung und der jährlichen Wiederholungsdurchgänge zwischen 800 und 900 Feuerwehrangehörige durch die Atemschutz-Übungsstrecke. Hinzu kommen zusätzliche Belegungen durch Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk.
Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau, dessen Fachbereich die reine Bauzeit von April bis Juni dieses Jahr koordinierte, stellte heraus, dass sich in der neu geschaffenen Etage nun auch ein neuer Schulungsraum und ein kleines Büro befinden. Die Aufstockung wurde dabei in reiner Holzbauweise ausgeführt. Und noch eine Besonderheit gibt es: Der Bau ist das erste Gebäude bundesweit, bei dem ein neues Fassadensystem aus Metall - das System Rheinzink-SP-Line - verwendet wurde. Dieses soeben auf der Baumesse in München präsentierte System zeichnet sich durch eine schnelle und unkomplizierte Montage aus. Erneuert wurde auf der Atemschutzübungsstrecke auch der Kompressor, der zur Befüllung der Pressluftflaschen mit Atemluft benötigt wird. Dass der Kreis hier das Gros der Anschaffungskosten übernommen hat, sei „ein kleiner Beitrag dazu, dass die verdienten Freiwilligen Feuerwehren im Kreis für ihr großes ehrenamtliches Engagement gute Rahmenbedingungen vorfinden“, betonte Landrat Püning - und dankte allen Beteiligten.