„Bauer Seesing und Herr Baron“ Ein filmisches Portrait zweier Nachbarn mit anschließender Diskussion am 26.3.2009 um 19.30 Uhr auf Burg Vischering in Lüdinghausen
In Münster und Havixbeck lief der Film von Angelika Schlüter und Julian Isfort mit großem Erfolg. Er erzählt die Geschichte zweier ungleicher Nachbarn, die beiden Protagonisten Heinz Seesing und Hermann-Josef Freiherr Raitz von Frentz leben wenige 100 Meter voneinander entfernt in der Nähe von Haus Stapel bei Havixbeck im Münsterland. Anhand ihrer ungefilterten Erinnerungen begleitet der Film die beiden in eine Zeit, in der das Leben auf dem Land in hohem Maß von Stand und Klasse bestimmt war.
Anschaulich und anrührend vermittelt das doppelte Zeitzeugenportrait die Lebenswege der Nachbarn und liefert aus ihren je eigenen Blickwinkeln Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten, welche persönlicher und unterschiedlicher kaum sein könnten. Als „Bühne“ für diese packenden Erzählungen fungiert Haus Stapel. Abwechselnd im Dialog und immer respektvoll dem Anderen gegenüber berichten sie von vergangenen Tagen: vom Leben und Sterben auf dem Gut, von Hoffnungen, Sorgen und Enttäuschungen, von den festgelegten Geschlechter- und Standesrollen, vom Stellenwert von Erziehung und Religion und von den wechselnden Zeitläufen im „Dritten Reich“, in Krieg und Nachkriegszeit.
Auf der einen Seite steht Heinz Seesing, der Sohn einer Landwirts- und Müllersfamilie, die seit den 1920er Jahren die gutseigene Mühle bewirtschaftete. Früh wurde er zur Mitarbeit auf dem Hof gezwungen. Direkt, herzlich und lebensfroh berichtet der Bauer über sein Leben auf dem Gut und sein Verhältnis zur „Herrschaft“. Auf der anderen Seite steht der Baron - auch er ein talentierter und sympathischer Erzähler, sehr überlegt und reflektiert - vor einem vollkommen anderen biographischen Hintergrund.
Wie unterschiedlich Lebenswege sein können und wie sehr sie sich am Ende doch ähneln, zeigt der Film in einer höchst beeindruckenden Weise.
Nach der Vorführung des Films hat das Publikum Gelegenheit zur Diskussion mit den Filmemachern. Informationen unter Tel.: 02591/7990-11. Eintritt: 3 Euro.
Nach der Vorführung des Films hat das Publikum Gelegenheit zur Diskussion mit den Filmemachern. Informationen unter Tel.: 02591/7990-11. Eintritt: 3 Euro.