In einer Männerdomäne behauptet - Henriette Sentis genießt den Ruhestand
Sie war eine Pionierin, die sich stets in einer Männerdomäne behauptete: In ihrer fast 35-jährigen Karriere hatte Henriette Sentis zumeist mit männlichen Fachleuten zu tun. Seit 2008 leitete die Diplom-Bauingenieurin, die nun ihren Ruhestand genießt, den Fachdienst „Betrieblicher Umweltschutz“ in der Kreisverwaltung; dort ging es vor allem um die Problematik der Immissionen durch Stäube, Keime, Stickstoff oder Gerüche.
Sentis, die selbst in der Landwirtschaft groß geworden ist, hat sich dabei insbesondere auch mit Großstallanlagen beschäftigt. Im ländlichen Kreis Coesfeld mit seiner ausgeprägten Veredelungswirtschaft sei die intensive Tierhaltung nach wie vor ein großes Thema, betonte Henriette Sentis, als sie von Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. In ihrer Funktion hat Sentis zahlreiche Erörterungstermine in den Städten und Gemeinden des Kreises vorbereitet und moderiert. Mit ihrer besonnenen und sachlichen Art trug Sentis, die zuvor in der Bezirksregierung Münster tätig war, zum Ausgleich zwischen privaten und öffentlichen Interessen bei – oftmals in einer Männerrunde. Schon als Gymnasiastin hatte sie ein ausgeprägtes technisch-naturwissenschaftliches Interesse, das von ihrer Lehrerin gezielt gefördert wurde. Kein Wunder also, dass Abfall- und Wasserwirtschaft, Immissionsschutz und Bautechnik zu den zentralen Themen ihrer Berufslaufbahn wurden.
Mit Dankbarkeit und Zufriedenheit denke sie an den Kreis Coesfeld zurück, betont Sentis:
Es war eine schöne Zeit, aber jetzt freue ich mich über den Ruhestand.Denn nun hat sie mehr Zeit für ihre Kinder und Enkelkinder, aber auch für ehrenamtliche Tätigkeiten: So ist sie seit vielen Jahren als Notfallseelsorgerin aktiv. Und auch im Rettungswesen gab es lange Zeit nur sehr wenige Frauen. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr wünschte Henriette Sentis alles Gute für die neue Lebensphase.