Von der Schreibmaschine bis zur volldigitalisierten Akte - Hildegard Sicking nach 44 Jahren in Ruhestand verabschiedet
Ihre Dienstzeit ist fast schon rekordverdächtig: Hildegard Sicking aus Coesfeld war durchgehend vom April 1980 an in der Straßenverkehrsbehörde des Kreises eingesetzt. Insgesamt konnte sie nun bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand auf über 44 Jahre im öffentlichen Dienst zurückblicken. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr sprach der langjährigen Kreisbeschäftigten dafür ein großes Dankeschön aus und wünschte für die neue Lebensphase alles erdenklich Gute.
Im Straßenverkehrsamt war die Coesfelderin in verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt: So hat sie Anträge für Großraum- und Schwertransporte bearbeitet sowie Genehmigungen für Taxi- und Mietwagen erteilt, bevor sie dann lange in der Bußgeldstelle arbeitete. Dort war sie auch bereits tätig, als noch Nassfilme entwickelt wurden. Insgesamt hat Hildegard Sicking in der Bußgeldstelle die technische Entwicklung von der Schreibmaschine bis hin zur volldigitalisierten Akte miterlebt. Ihre Kolleginnen und Kollegen im Straßenverkehrsamt erinnern sich gern an private Veranstaltungen der Abteilung zurück, die einige Male in Hildegard Sickings Garten stattgefunden haben.
Im angeregten Austausch mit dem Landrat zeigte sich, dass es vor einigen Jahren keineswegs selbstverständlich und zudem gesellschaftlich nicht unbedingt akzeptiert war, wenn Frauen Beruf und Familie kombinierten. Hildegard Sicking berichtete, dass auch schon einmal das Wort „Rabenmutter“ gefallen sei. In der Gesprächsrunde wurde allgemein festgehalten, dass sich die Gesellschaft in diesem Punkt deutlich weiterentwickelt hat.
Für Hildegard Sicking gab es auch noch eine große persönliche Überraschung: Ehemann Franz-Josef Sicking und Tochter Stephanie Stellamanns kamen direkt zum Ende der Feierstunde in das Vorzimmer der Behördenleitung, um der frisch gebackenen Ruheständlerin herzlich zu gratulieren. Hildegard Sicking war sichtlich gerührt.