Geduldet, mit Bleibeperspektive und Wohnsitzauflage - Ehrenamtliche der Flüchtlingshilfen informieren sich aus erster Hand
Ein „ganz herzliches Dankeschön“ sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr seinen Gästen im Großen Sitzungssaal des Kreishauses und sprach ihnen ein „großes Kompliment“ für ihre Arbeit aus. Mehr als 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der verschiedenen Flüchtlingsinitiativen und auch einige hauptamtliche Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbände und von Behörden waren der Einladung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) gefolgt. Sie nahmen an einer abendlichen Informationsveranstaltung zu den Themen „Ausländerrecht und Asylverfahren“ teil.
In seinem Grußwort betonte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr die enorme Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe.
Zuerst haben Sie bei der Versorgung der Geflüchteten mit Kleidung, Spielzeug und der Vermittlung der ersten Deutschkenntnisse geholfen, und auch jetzt, in der Zeit der umfangreichen Integrationsarbeit, sind Sie unersetzlich, so der Landrat. Remigius Kula, langjähriger Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Kreises Coesfeld, brachte die Zuhörer durch einen detailreichen Vortrag auf den neuesten Stand. Er zeigte die Entwicklungen der Zuwanderung deutschland- und kreisweit auf und informierte über Herkunftsländer, die unterschiedlichen Aufgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und der Ausländerbehörden vor Ort. Auch informierte Kula über die verschiedenen Aufenthaltsberechtigungen und die damit verbundenen Rechte und Pflichten. Das Thema „Abschiebung“ wurde ebenfalls nicht ausgespart. Remigius Kula bat ausdrücklich um Verständnis für die Notwendigkeit, vom BAMF oder von den Gerichten getroffene Entscheidungen umsetzen zu müssen.
Sie finden in der Ausländerbehörde des Kreises Coesfeld niemanden, der hier nicht mit den Betroffenen mitfühlt, betonte der zuständige Abteilungsleiter Josef Voß und wies auch auf die vorherige Rückkehrberatung und zur Verfügung stehende Mittel für die freiwillige Ausreise hin. Bereits während des Vortrags tauchten viele Fragen zu den komplexen Rechtslagen und ihren jeweiligen Folgen für die Besuche von Sprach- und Integrationskursen oder die Aufnahme einer Ausbildung oder einer Arbeit auf. Remigius Kula zeigte sich hier wohl informiert und wurde durch Wolfgang M. Müller vom Flüchtlingsrat im Kreis Coesfeld unterstützt. Aus dem Kreis der Teilnehmenden wurde abschließend der Wunsch geäußert, dass das Kommunale Integrationszentrum die Akteure in der Flüchtlingshilfe auch weiterhin rechtlich auf dem Laufenden hält. Valerie Breitkopf (KI) sagte das zu und wies daraufhin, dass bereits am 06. Juli 2017 eine Veranstaltung zu den haftpflichtversicherungsrechtlichen Fragen für Ehrenamtliche und zur Vermittlung interkultureller Hintergründe in Zusammenarbeit mit dem Kolpingwerk Coesfeld geplant ist.