Aktuelle Masernausbrüche in NRW: Impfschutz überprüfen
In NRW wird derzeit eine zunehmende Anzahl von Maserninfektionen beobachtet. Bis Mitte Mai sind in diesem Jahr schon 403 Masern-Fälle und jetzt auch ein Todesfall registriert. „Wenngleich in diesem Jahr im Kreis Coesfeld keine Maserninfektionen gemeldet wurden, sind solche Entwicklungen immer Anlass zur Sorge und zu besonderer Aufmerksamkeit“, so die Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Kreis-Gesundheitsamtes, Celine Klostermann. Denn die Situation könne sich angesichts des hohen Ansteckungsrisikos schnell ändern.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, betont die Kinderärztin. Neben den in der Regel auftretenden Hautausschlägen und grippeähnlichen Symptomen, stellten sich bei etwa 20 Prozent der Fälle schwerwiegende Komplikationen ein. Häufig seien dann Krankenhausaufenthalte erforderlich. Eine Maserninfektion könne auch tödlich verlaufen. Eine wirksame Vorbeugung gegen eine Masernerkrankung stellt ein ausreichender Impfschutz dar. Daher rät das Gesundheitsamt dringend allen Bürgerinnen und Bürgern, ihren Masernschutz zu überprüfen. Die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes empfiehlt allen nach 1970 geborenen Personen mit unklarem Impfstatus oder mit nur einer Impfung in der Kindheit jetzt eine Masernimpfung vornehmen zu lassen.
Nach einer durchgemachten Masernerkrankung ist von einem lebenslangen Schutz auszugehen – jedoch dürfen die Masern nicht mit einer anderen Erkrankung mit Hautausschlag verwechselt werden, hebt Klostermann hervor. Sinnvoll ist eine persönliche individuelle Beratung beim Haus- oder Kinderarzt, um den eigenen Schutz zu überprüfen und auch die Gelegenheit zur allgemeinen Impfüberprüfung zu nutzen. Klostermann gehört zu den Mitgliedern der „Arbeitsgruppe Impfschutz", die von der Gesundheitskonferenz des Kreises Coesfeld gegründet wurde und die bei diesem Thema zukünftig einen ihrer Schwerpunkte setzen will.