Unternehmen treffen Flüchtlinge - Azubi-Speed-Dating am Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld
Ein bis zwei Jahre Erstförderung in der deutschen Sprache an einem Berufskolleg – doch was kommt dann? Nachdem für viele geflüchtete Jugendliche die ersten Schritte in die Integration getan sind, steht die Vorbereitung auf eine Ausbildung an. Wie aber können niederschwellige Kontakte zu möglichen Ausbildungsbetrieben gestaltet werden? Eine Antwort gab nun ein Azubi-Speed-Dating am Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld: Dort trafen sich Vertreter von sechs Ausbildungsbetrieben aus dem Kreisgebiet mit insgesamt 23 Schülern der Internationalen Förderklassen des Pictorius- und des Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskollegs, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die beteiligten Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld waren: Gaststätte Coesfelder Berg (Coesfeld), Gröver Elektrotechnik (Coesfeld-Lette), picobello Gebäudereinigung (Coesfeld), Montage- und Anlagenbau Gründken (Nottuln), Lackier- und Kraftfahrzeugtechnik Göwert (Billerbeck) und Ernsting‘s family (Coesfeld-Lette). Die Idee dazu war Mitte März im Rahmen eines Runden Tisches entstanden – mit Akteuren der Berufskollegs, des Kommunalen Integrationszentrums, der Kommunalen Koordinierungsstelle, des Integration Points, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer Münster. Die Jugendlichen hatten für diesen Termin im Unterricht extra eine eigene Bewerbungsmappe mit Lebenslauf erstellt, die sie den Betrieben vorlegen konnten. In drei Runden von jeweils 15 Minuten Dauer hatten sie dann in Kleingruppen die Gelegenheit, sich über Tätigkeiten, Verdienstaussichten und weitere Perspektiven in den einzelnen Ausbildungsberufen zu informieren – und fanden dabei Gelegenheit, sich selbst zu präsentieren.
Die Palette der Ausbildungsberufe in den unterschiedlichen Betrieben war breit gefächert – vom Metallbauer bis zum Koch. Siegfried Wochnik von der Handwerkskammer Münster fand:
Das war ja wohl ein voller Erfolg!Denn die Zeit wurde für einen regen Austausch genutzt, und viele Betriebe gingen am Ende der Veranstaltung mit den Kontaktdaten oder Lebensläufen mehrerer Schüler nach Hause. Die Schüler verließen die Veranstaltung mit Verabredungen für mögliche Praktika – und in der Hoffnung, dass sich daraus Ausbildungsverhältnisse ergeben.