Ruhestand mit Einschränkungen - Konrad Püning wird am Donnerstag 70 Jahre alt
Nein, Konrad Püning legt die Hände nicht in den Schoß. Der langjährige Landrat des Kreises Coesfeld, der diesen Donnerstag (16. Februar 2017) 70 Jahre alt wird, bleibt auch weiterhin aktiv. Als Präsident des DRK-Kreisverbandes und Mitglied der Landschaftsversammlung ist er immer noch viel unterwegs. Auch auf der Burg Vischering, die im Mittelpunkt des Regionale-2016-Projektes „WasserBurgenWelt“ steht, ist Püning häufig zu Gast. Schließlich war die Bewerbung um die Ausrichtung der Regionale im engen Schulterschluss mit dem Kreis Borken ein wichtiges Projekt seiner ersten Amtszeit, und für die Berücksichtigung der Weiterentwicklung des Burgen-Ensembles in seiner Heimatstadt hat er sich stets mit Nachdruck eingesetzt.
Arbeit, Bildung und Sicherheit erklärte Konrad Püning nach seiner ersten Wahl im Jahr 2004 – bei einer damaligen Arbeitslosenquote von über 9 Prozent im Kreis Coesfeld – zu Schwerpunkten seiner Arbeit. Der Schulterschluss zwischen Kreis und kreisangehörigen Kommunen war Konrad Püning dabei immer wichtig. Die kommunalen Jobcenter betreuen seither gemeinsam die Langzeitarbeitslosen im Kreis – in partnerschaftlicher Aufgabenteilung mit der örtlichen Agentur für Arbeit. Konrad Püning rief eine Arbeitsmarktkonferenz mit allen regionalen Akteuren ins Leben, aus der dann später der örtliche SGB-II-Beirat hervorging. Die Erfolge können sich sehen lassen: Seit vielen Jahren weist der Kreis Coesfeld die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Nordrhein-Westfalen auf – mit Werten um die 3 Prozent, die für viele Fachleute an Vollbeschäftigung grenzen. Dies verdanke der Kreis seiner Struktur, den fleißigen, engagierten Menschen und innovativen, weitsichtigen Betrieben, betonte Püning immer wieder. Weitere Schwerpunkte setzte Püning beim Ausbau der Berufskollegs und der frühkindlichen Bildung – mit der höchsten U3-Versorgungsquote in ganz Westfalen-Lippe.
Konrad Püning war vom 01. Oktober 2004 bis zum 20. Oktober 2015 Landrat des Kreises Coesfeld. Im September 2004 erhielt er im ersten Wahlgang 56,6 Prozent der Stimmen und wurde im August 2009 im ersten Wahlgang mit 63,3 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Zuvor war er als Leitender Landesverwaltungsdirektor Leiter der Abteilung Soziales, Pflege und Rehabilitation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Der Dipl.-Verwaltungswirt war von 1984 bis 2004 Mitglied des Kreistages Coesfeld und dort seit 1987 Vorsitzender der CDU-Fraktion. Püning hat die Zusammenarbeit im Kreistag geprägt, dem er 31 Jahre angehörte: Es hat sich stets als Moderator begriffen, dem Transparenz, Sachlichkeit und Diskussionskultur wichtig waren. Menschlich zeichnet sich Püning durch seine ganz charakteristische Mischung aus Weltoffenheit und Bodenständigkeit aus. Bürgernähe war dabei sein Maßstab – und eine regelmäßige Sprechstunde in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden fast schon eine Selbstverständlichkeit. Kunst und Kultur verstand er stets als soziales Grundbedürfnis: Durch seine Förderung wurde das Münsterlandfestival zur festen Größe in der ganzen Region.
Konrad Püning ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ist seinem Heimatort Lüdinghausen-Seppenrade immer treu geblieben. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr wird seinem Vorgänger persönlich die besten Wünsche von Kreispolitik und Kreisverwaltung überbringen.