Flüchtlingsschicksale nachvollziehen - MISSIO-Truck macht im Kreis Station
Seit Anfang dieser Woche ist der Truck „Menschen auf der Flucht“ des katholischen Hilfswerks MISSIO auch im Münsterland unterwegs. Nach Aufenthalten in Bocholt und Herten macht der MISSIO-Truck am kommenden Samstag (17. September 2016) in Lüdinghausen Station. Dann ist die mobile Ausstellung am Standort Borg/Molkereiparkplatz in der Zeit von 09:00 bis 16:30 Uhr öffentlich zugänglich.
Weitere Termine folgen am 20. und 21. September (Dienstag und Mittwoch) jeweils nachmittags ab 15:00 Uhr in Coesfeld: Der MISSIO-Truck steht dann auf dem Schulhof des Heriburg-Gymnasiums an der Seminarstraße 10. Die Rundreise im Kreis Coesfeld endet am übernächsten Freitag (23. September 2016) am Dom in Billerbeck: Ab 14:00 Uhr haben Interessierte dort letztmalig im Kreis Coesfeld die Möglichkeit, die Ausstellung kennenzulernen.
Auf knapp 60 Quadratmetern zeigt die multimediale Ausstellung die Situation von Bürgerkriegsflüchtlingen im Ostkongo auf.
Nicht durch bloße Zahlen und Statistiken, sondern durch die vielen menschlichen Schicksale sollen die Besucherinnen und Besucher thematisch sensibilisiert und auf sehr eindrucksvolle Weise angesprochen werden, betont Michael Werremeier (Kreisjugendamt) als Mitorganisator der MISSIO-Truck-Ausstellung:
Die Besucher schlüpfen in die Flüchtlingsrollen der vertriebenen Ntumba, Christelle oder Sara. Sie erfahren, was es bedeutet, aufgrund von Bürgerkrieg und Rebellenterror gezwungen zu sein, alles zurückzulassen und in eine ungewisse Zukunft zu fliehen.In der Regel ist das Mineral Coltan, welche zur Herstellung von Handys benötigt wird, die ausschlaggebende Ursache für das Elend in dem zentralafrikanischen Land. Rebellengruppen überfallen Dörfer und besetzen Coltanminen. Die heimische Bevölkerung wird unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen zum Abbau eingesetzt. Der illegale Verkauf des seltenen Erzes finanziert den Krieg der verfeindeten Bürgerkriegsparteien. Begleitet wird die Tour des MISSIO-Trucks deshalb von der Unterschriftenkampagne „Aktion Saubere Handys“. MISSIO lädt dazu alle Handynutzer ein, an die führenden Mobilfunkunternehmen zu appellieren, zukünftig nur noch legales Coltan für die Herstellung von Mobilfunkgeräten zu verwenden. Gleichzeitig sammelt MISSIO alte ausgediente Handys, um die wertvollen Rohstoffe zu recyceln und mit dem Erlös humanitäre Projekte im Kongo zu unterstützen. Entsprechende Sammelboxen für das Althandy der Besucherinnen und Besucher stehen im Truck zur Verfügung. Mit rund 50 ausrangierten Diensthandys unterstützt der Kreis Coesfeld diese Aktion.
Ein erster Grundstock für eine erfolgreiche Sammlung, findet Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Im Truck skizzieren insgesamt acht Szenarien mit eindrucksvollen multimedialen Elementen – wie Computerspielstationen, Hörspielen, interaktiven Bildschirmen und weiteren Ausstellungsobjekten – die emotionalen Lebensausschnitte. Themenerfahrene Ausstellungsbegleiter informieren darüber hinaus die Passanten. Die Ausstellung ist für Menschen ab 14 Jahren geeignet, die sich so mit dem Thema einmal kritisch auseinander setzen können. Wer an einer Gruppenführung interessiert ist, wird um vorherige Anmeldung unter 02541 / 18-5232 gebeten. Weitere Informationen zum Thema und zur Ausstellung können unter www.missio-hilft.de/familien abgerufen werden.