Kreis Coesfeld im Klimaschutz auf einem guten Weg
Die umfangreichen Klimaschutzaktivitäten des Kreises Coesfeld wurden nun vom TÜV-Rheinland durch einen unabhängigen Auditor überprüft. „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, findet Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau: Während der Kreis Coesfeld beim ersten Audit im Zertifizierungsverfahren zum European Energy Award (eea) im Jahr 2012 noch bei 53 Prozent lag, so hat der Kreis im aktuellen Audit die Marke von 68 Prozent erreicht – und das trotz gestiegener Bewertungsanforderungen.
Derzeit plant der Kreis Coesfeld unter anderem die Umstellung der Heizungsanlage am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Lüdinghausen auf eine regenerative Wärmeerzeugung. Wenn dieses Projekt wie geplant umgesetzt wird, überschreitet der Kreis Coesfeld bereits im kommenden Jahr die 70-Punkte-Marke. Seinem Ziel, bis zum Jahr 2019 im Zertifizierungsverfahren zum European Energy Award den eea-gold zu erreichen und somit die notwendige Hürde von 75 Prozent zu überspringen, kommt der Kreis Coesfeld damit deutlich näher. Die Entwicklung insbesondere in den vergangenen drei Jahren sei überragend, hielt TÜV-Prüfer Joachim Jansen nach Abschluss der Auditierung fest.
Dass sich der Kreis Coesfeld auf diesen Lorbeeren nicht ausruht, zeigen weitere Projekte, die im Fokus stehen“, erläutert Gilbeau: Ein Vorhaben beschäftigt sich mit dem Aufbau einer einheitlichen E-Ladeinfrastruktur im Kreis Coesfeld: Pro Kommune werden in Trägerschaft der GFC (Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien mbH) eine oder zwei E-Ladesäulen installiert werden. Ziel ist hierbei ein kreisweites gemeinsames und vor allem einheitliches System, das den Fahrern zur Ladung ihrer Elektroautos zur Verfügung steht – und eine überörtliche Nutzung von Elektrofahrzeugen praktikabler machen soll. „Eine solche Infrastruktur ist nach unserem derzeitigen Kenntnisstand einmalig in Deutschland“, betont der Kreisdirektor. In einem weiteren Projekt mit dem Namen „Haus-zu-Haus-Beratungen“ sollen Energieberater in ausgewählten Wohngebieten Hausbesitzer aufsuchen und kostenlose Beratungen anbieten. Dabei informieren die Energieberater über die verschiedenen Möglichkeiten der energetischen Modernisierung, angefangen bei der Wärmedämmung der Gebäudehülle, über die Erneuerung der alten Heizungsanlage, den Einbau einer Solaranlage und bis hin zur Erneuerung der Fenster oder Lüftungstechnik. Dieses Projekt dient dem Ziel, die Sanierungsquote von Bestandsimmobilien im Kreis Coesfeld zu steigern.
Um darüber hinaus weitere im Rahmen der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes entwickelte und vom Kreistag in seiner Sitzung am 03. Februar 2016 verabschiedete Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, werden derzeit Fördergelder zur Einrichtung der Stelle eines Klimaschutzmanagers akquiriert. Sofern die Fördergelder bewilligt werden, soll diese Fachkraft bereits im Herbst ihre Arbeit aufnehmen – und sowohl an der Umsetzung der Maßnahmen, aber insbesondere auch an der Kommunikation nach außen und an der Einbindung von Koordinationspartnern beim Thema Klimaschutz arbeiten.