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Inobhutnahmen: 19 Kinder musste das Kreisjugendamt bislang schützen

Meldung vom:

Manchmal muss das Kreisjugendamt Coesfeld die Notbremse ziehen und ein Kind aus einer Familie nehmen: „Kinder von ihren Eltern zu trennen, ist immer das äußerste Mittel – die Ultima Ratio“, sagt Elke Beck vom Kreisjugendamt. Leicht fällt ihr dieser Schritt nie. Es ist immer ein Balanceakt. Dabei hat das Wohl des Kindes oberste Priorität. 116 Hinweise bekam das Jugendamt im laufenden Jahr auf mögliche Misshandlungen oder Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen. Es sind Nachbarn, Bekannte, Kinderärzte, Schulen und Kindertagesstätten, die aufmerksam waren und das Jugendamt auf den Plan riefen. Viele Kinder und Jugendliche melden sich aber auch selbst.Das Jugendamt kümmert sich um jeden einzelnen Fall. 19 Fälle stuften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr als so alarmierend und schwerwiegend ein, dass sie die Kinder und Jugendlichen aus Familien im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes herausholen mussten – vorübergehend jedenfalls. Und das, um sie zu schützen. In solchen Fällen leiden Kinder und Jugendliche unter akuten Gefahren. Sie erleben schwere Konflikte in der Familie, Misshandlungen, sexuelle Gewalt. Dann ist die Inobhutnahme der letzte Ausweg – der „Rettungsring“, den das Jugendamt werfen muss. Eine solche Entscheidung fällt nicht am Schreibtisch: Wir gehen raus und machen Hausbesuche. Schließlich müssen wir uns ein genaues Bild verschaffen, sagt Elke Beck.Wenn es darum geht, ein Kind aus einer Familie herauszuholen, um es zu schützen, dann geschieht dies in Einzelfällen notfalls auch gegen den erklärten Willen der Sorgeberechtigten. Dabei schalten wir allerdings immer das Familiengericht mit ein. Das hat dann das letzte Wort und entscheidet, was für das Wohl des Kindes richtig und notwendig ist, so Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Für Kinder und Jugendliche, für die eine Rückkehr in ihre Familie nicht in Betracht kommt, sucht das Jugendamt des Kreises dann eine geeignete Unterbringung – zum Beispiel eine Pflegefamilie. Hier wartet das auf sie, was sie bislang vermisst haben: Aufmerksamkeit und Zuwendung, Zuneigung und Liebe. Es ist so etwas wie eine ‚zweite Startchance fürs Leben’ – mit deutlich besseren Vorzeichen, so Elke Beck. Den Eltern ein Kind entziehen zu müssen, bedeutet aber auch, es aus seinem sozialen Umfeld herauszuholen. Deshalb setzt das Kreisjugendamt Coesfeld auf Prävention. Es bietet eine Fülle von Hilfen für belastete Familien an, um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen. Krisenmanagement – bevor es knallt und die Situation eskaliert, heißt die Lösung. Denn: Jedes Kind, das in der eigenen Familie nicht mehr gut aufgehoben ist, ist ein Kind zu viel. Und immer steckt eine menschliche Tragödie dahinter, betont Elke Beck. Um die zu verhindern, spannt das Jugendamt einen riesigen Schutzschirm für Kinder und Jugendliche in der eigenen Familie auf. Und wenn es sein muss, dann auch einen zweiten in der Pflegefamilie.

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