Digitale Bilderwelten - Ruud van Empel stellt auf Burg Vischering aus
Er schafft ebenso eigenwillige wie faszinierende Bilderwelten: Ruud van Empel, dessen Werke ab kommenden Sonntag (23. August 2015) auf Burg Vischering in Lüdinghausen zu sehen sind, erstellt vielschichtige digitale Collagen aus zahlreichen eigenen Fotografien.
Seine Ausstellung gibt einen Vorgeschmack auf das diesjährige Münsterland Festival, das Belgien, die Niederlande und Luxemburg zu Gast hat. Ruud van Empel, 1954 in Breda geboren, zählt zu den bedeutendsten Fotokünstlern der Niederlande und hat sich auch längst internationales Renommee erworben. Er hat dabei eine sehr charakteristische und einzigartige Technik entwickelt: Seine fotografischen Bilder entstehen als digitale Collagen aus den Fragmenten von Hunderten eigener Aufnahmen. Seine derart konstruierten und dennoch realistisch anmutenden Bilder sind irritierend und fesselnd zugleich. International bekannt ist er mit seiner Serie „World“ geworden: Er umgibt Kinder, die akkurat gekleidet sind – wie in der gesellschaftlichen Mittelschicht der 1960er-Jahre –, mit einer fast perfekten Szenerie aus tropischer Natur; es entstehen Bilder, die einen geheimnisvoll wirkenden Gegensatz in sich tragen. Mit einer ausdrucksstarken Bildsprache beleuchtet er vor allem das Thema Kindheit unter dem Blickwinkel seiner eigenen biografischen Erinnerung, aber auch die Themen Unschuld und Ambivalenz immer wieder neu. Ruud van Empel lebt und arbeitet in Amsterdam.
Seine Arbeiten sind komponiert, additiv zusammengesetzt aus einzelnen Motiven; seine Modelle wirken dabei häufig emotionslos, selbstbewusst und vor allem auch zu schön, um real zu sein, betont Christine Sörries, Leiterin der Kulturabteilung des Kreises Coesfeld. Auf den Betrachter wirke das alles geheimnisvoll und fesselnd zugleich, manchmal vielleicht sogar etwas bedrohlich. Die Ausstellung, die dann bis zum 25. Oktober 2015 läuft, wird am Sonntag um 17:00 Uhr durch die stellvertretende Landrätin Anneliese Haselkamp eröffnet. Die Leiterin des Borkener Stadtmuseums, Dr. Britta Kusch-Arnhold, führt in die Thematik ein. Alle Kunstinteressierten sind herzlich eingeladen.