„Marte Meo“ hält durch Kreiszuschuss Einzug in Familienzentren
Nach anfänglicher Neugier nehmen die Kinder aus dem Mäusenest die Videokamera in der Ecke kaum noch wahr und wenden sich wieder ihrem gemeinsamen Spiel zu, während sie gefilmt werden. „Etwas aus eigener Kraft erreichen“ heißt es sinngemäß bei der Methode nach Marte Meo, durch die Entwicklungsprozesse von Kindern angestoßen und unterstützt werden sollen. Mithilfe von Videoaufnahmen wird ein neuer Blick auf bekannte Situationen ermöglicht. „Unser Ziel ist es, entwicklungsunterstützende Verhaltensweisen bei den Erzieherinnen und letztlich auch bei den Eltern zu fördern“, beschreibt Marion Grams die Intention des vom Kreis Coesfeld geförderten Elternbildungsprogramm.
In Kooperation mit der interdisziplinären Frühförderstelle Haus Hall haben jeweils sechs Erzieherinnen aus Rosendahl, Billerbeck, Nottuln und Havixbeck an sechs Terminen eine prozesshafte Begleitung nach Marte Meo durch die Trainerin Karin Marks erfahren. In einem Auswertungsgespräch mit allen Beteiligten in der Frühförderstelle Coesfeld wurde deutlich, dass sich der Blick auf das Kind durchweg gewandelt hat. „Marte Meo ist ein positiver Ansatz, bei dem die Stärken und Entwicklungspotenziale des Kindes anhand kurzer Videosequenzen in den Mittelpunkt gerückt werden“, erklärt Karin Marks, die sich gerade in der Ausbildung zur Marte-Meo-Fachberaterin (Colleague trainer) befindet. Bei dem letzten der insgesamt sechs Termine wurden die Sequenzen auch mit den Eltern der im Prozess gefilmten Kinder besprochen, die hierfür vorab ihr Einverständnis erklärt hatten.
Zum Abschluss des Auswertungsgesprächs sind sich alle Anwesenden einig: Von dem Projekt haben nicht nur die Eltern und die teilnehmenden Erzieherinnen profitiert, sondern jeweils das ganze Team des Familienzentrums und auch die anderen Kinder in der Gruppe.