Jubiläum „10 Jahre Jobcenter im Kreis Coesfeld“ - Fachleute treffen sich auf Burg Vischering
Seit dem 1. Januar 2005 setzt der Kreis Coesfeld die Grundsicherung für Arbeitsuchende als Jobcenter in kommunaler Trägerschaft erfolgreich um – zusammen mit den elf kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Dieses anstehende zehnjährige Jubiläum bot nun den Anlass für eine Fachveranstaltung auf Burg Vischering in Lüdinghausen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Jobcenter im Kreis, die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Gremien und Maßnahmenträger, aber auch des NRW-Arbeitsministeriums und des Deutschen Landkreistages ließen das gemeinsame Engagement Revue passieren und warfen einen Blick in die Zukunft.
Am Anfang stand die gemeinsame und einstimmige Entscheidung von Kreis und allen Städten und Gemeinden in 2004 für die Option; diese wurde dann in 2010 bekräftigt – zur Fortführung des SGB II als kommunaler Träger der Grundsicherung, als unbefristete Daueraufgabe, führte Landrat Konrad Püning in seiner Begrüßungsrede in die Thematik ein – und dankte allen Beteiligten in Kreispolitik und Kreisverwaltung. Für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden unterstrichen zwei Redner – Richard Borgmann als Bürgermeister der Stadt Lüdinghausen und Sprecher der Bürgermeisterkonferenz sowie Alfred Holz als Bürgermeister der Gemeinde Senden – die Richtigkeit der 2004 gemeinsam mit dem Kreis getroffenen Entscheidung. Die lokale Umsetzung sei dabei ganz entscheidend, da es insbesondere um die Wahrnehmung des arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Auftrages gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern gehe, betonte Landrat Püning die Philosophie des Kreises bei der Umsetzung des SGB II. Für das zuständige Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW blickte Dr. Julia Brennecke sehr zufrieden auf „10 Jahre Jobcenter in NRW“ und insbesondere auf die Ergebnisse im Kreis Coesfeld zurück. Für einzelne Zielgruppen im SGB II sieht sie vielfach gute Werte durch das Jobcenter im Kreis Coesfeld erreicht – und wünscht sich für die Zukunft, dass die bisherigen Erfolge im Kreis Coesfeld weiter gefestigt oder ausgebaut werden. Einen weiteren Blick auf die Zukunft des SGB II warf für den Deutschen Landkreistag Markus Keller, der insbesondere darauf hinwies, den Menschen im Langzeitleistungsbezug nicht aus den Augen zu verlieren. Kritisch sah er die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, dass dem Bundesgesetzgeber die Möglichkeit eingeräumt wird, die Zahl der zugelassenen kommunalen Träger der Grundsicherung zu limitieren – und nicht allen Landkreisen die Möglichkeit einzuräumen, wie der Kreis Coesfeld eigenverantwortlich zu handeln. Zusammenfassende Dankesworte richtete Fachbereichsleiter Detlef Schütt (Kreis Coesfeld) an die vielen anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern der Gemeinden und bei der Kreisverwaltung, ohne deren hohes Engagement die erzielten Erfolge bei der Umsetzung des SGB II in den letzten zehn Jahren nicht möglich gewesen wären.
Dieser gemeinsame Erfolg im Kreis Coesfeld kann jedoch nur als Herausforderung für die Zukunft gesehen werden, fasst Landrat Konrad Püning die aus seiner Sicht gelungene Fachveranstaltung mit fast 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen.