Friedrich Press - Bildhauer aus Ascheberg: Ausstellungseröffnung am Sonntag auf Burg Vischering
Der Künstler Friedrich Press, geboren 1904 in Ascheberg, ist noch stark im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Bereits 1991 fand in der Burg Vischering eine Ausstellung zu seinem Werk statt. Das Interesse am Künstler war damals wie heute ungebrochen. Auf Initiative der Gemeinde Ascheberg und von „Ascheberg Marketing“ entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Kunstreferat der Diözese Würzburg, die den Nachlass von Friedrich Press bewahrt, sowie dem Kreis Coesfeld eine Ausstellung zum Werk des bedeutenden Bildhauers. Zur Eröffnung der Ausstellung in Burg Vischering in Lüdinghausen, am Sonntag, 10. August 2014, um 17 Uhr, lädt der Kreis Coesfeld herzlich ein.
Die Ausstellung präsentiert die gesamte künstlerische Breite im Werk von Friedrich Press. Den Anfang machen Arbeiten mit expressivem Duktus, die in den frühen 1930er Jahren während des Studiums in Dresden bzw. im Atelierturm von Davensberg entstanden. Es sind vor allem Personen seines näheren Umfeldes, die Press in dieser Zeit porträtiert.
Ab Mitte der 1930er Jahre fand bei Press nach der Erfahrung eines Ausstellungsverbotes und dem als entartet geltenden expressionistischen Stil allmählich ein Wandel in der Figurenauffassung statt. Press wurde realistischer. Ein Rückzug in freies, politisch unbedenkliches Arbeiten scheinen die von Press geschaffenen Tierfiguren zu sein. Nach den Kriegserfahrungen konnte Press nicht da künstlerisch anknüpfen, wo er ohne Ausstellungsverbot vielleicht weitergemacht hätte. Er schuf stark expressive Zeichnungen des Leidens Christi. In den 1950er Jahren entsprachen Figuren und Zeichnungen noch dem Zeitstil. Ab 1967 entstanden die ersten für Press typischen, kantigen, stark abstrahierten Arbeiten.
Press, der sich in den folgenden Jahren immer weiter von gegenständlicher Plastik und Zeichnung entfernte und - ungewöhnlich spät - seinen eigenen Stil fand, reduzierte menschliche Figuren auf die geometrischen Grundformen. Typisch wurde die Stelenform. Dennoch wurde Press nicht abstrakt. Bei den Arbeiten für Kirchen trat ein Wandel in der Ausrichtung und Thematik ein. Das Thema des Leidens verschob sich allmählich in den hoffnungsvollen Blick auf die Auferstehung.
Die Gegenüberstellung von zeichnerischem und plastischem Werk ermöglicht einen Blick in die bildhauerische Arbeit. Press entschied sich früh für das Zeichnen mit Graphit auf Transparentpapier, und es entstanden typische Bildhauerzeichnungen mit Bewegungs- und Kompositionsstudien. Häufig wurden gleiche Motive in vielfachen Variationen erprobt. Durch das Nebeneinanderstellen gleicher Motive kann der Betrachter im direkten Vergleich den Abstraktionsvorgang schrittweise nachvollziehen.
„Press ging es um Grundwahrheiten menschlicher Existenz, um Glauben, Zweifel, Schmerz, Liebe, Trauer, Freude. Diese wollte er veranschaulichen und nutzte dazu die inhaltliche Abstraktion und formale Abstrahierung“, so Christoph Deuter, Kurator der Ausstellung vom Kunstreferat der Diözese Würzburg. Press, der 1990 in seiner Wahlheimat Dresden verstarb, blieb ohne künstlerische Nachfolge und gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, die sich christlicher Thematik widmeten. Dass seine profanen Arbeiten nicht minder beeindruckend, und die Zeichnungen auch nicht als simple Vorstudien zu bildhauerischen Arbeiten bewertet werden dürfen, veranschaulicht diese Ausstellung.
Informationen zum umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung finden sich im Ausstellungsflyer sowie auf den Internetseiten der Ausstellungspartner. Die Kunsthistorikerin Frau Dr. Assmann wird Führungen in der Ausstellung durchführen. Hierzu liegt ein eigenes Info-Blatt aus.
Die Ausstellung endet am 12. Oktober 2014. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 13.00, 13.30 – 17.30 Uhr. Informationen unter: 02591-7990-11; Internet: www.burg-vischering.de - www.ascheberg-touristinfo.de - www.uni-muenster.de/Expedition-Muensterland
Ab Mitte der 1930er Jahre fand bei Press nach der Erfahrung eines Ausstellungsverbotes und dem als entartet geltenden expressionistischen Stil allmählich ein Wandel in der Figurenauffassung statt. Press wurde realistischer. Ein Rückzug in freies, politisch unbedenkliches Arbeiten scheinen die von Press geschaffenen Tierfiguren zu sein. Nach den Kriegserfahrungen konnte Press nicht da künstlerisch anknüpfen, wo er ohne Ausstellungsverbot vielleicht weitergemacht hätte. Er schuf stark expressive Zeichnungen des Leidens Christi. In den 1950er Jahren entsprachen Figuren und Zeichnungen noch dem Zeitstil. Ab 1967 entstanden die ersten für Press typischen, kantigen, stark abstrahierten Arbeiten.
Press, der sich in den folgenden Jahren immer weiter von gegenständlicher Plastik und Zeichnung entfernte und - ungewöhnlich spät - seinen eigenen Stil fand, reduzierte menschliche Figuren auf die geometrischen Grundformen. Typisch wurde die Stelenform. Dennoch wurde Press nicht abstrakt. Bei den Arbeiten für Kirchen trat ein Wandel in der Ausrichtung und Thematik ein. Das Thema des Leidens verschob sich allmählich in den hoffnungsvollen Blick auf die Auferstehung.
Die Gegenüberstellung von zeichnerischem und plastischem Werk ermöglicht einen Blick in die bildhauerische Arbeit. Press entschied sich früh für das Zeichnen mit Graphit auf Transparentpapier, und es entstanden typische Bildhauerzeichnungen mit Bewegungs- und Kompositionsstudien. Häufig wurden gleiche Motive in vielfachen Variationen erprobt. Durch das Nebeneinanderstellen gleicher Motive kann der Betrachter im direkten Vergleich den Abstraktionsvorgang schrittweise nachvollziehen.
„Press ging es um Grundwahrheiten menschlicher Existenz, um Glauben, Zweifel, Schmerz, Liebe, Trauer, Freude. Diese wollte er veranschaulichen und nutzte dazu die inhaltliche Abstraktion und formale Abstrahierung“, so Christoph Deuter, Kurator der Ausstellung vom Kunstreferat der Diözese Würzburg. Press, der 1990 in seiner Wahlheimat Dresden verstarb, blieb ohne künstlerische Nachfolge und gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, die sich christlicher Thematik widmeten. Dass seine profanen Arbeiten nicht minder beeindruckend, und die Zeichnungen auch nicht als simple Vorstudien zu bildhauerischen Arbeiten bewertet werden dürfen, veranschaulicht diese Ausstellung.
Informationen zum umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung finden sich im Ausstellungsflyer sowie auf den Internetseiten der Ausstellungspartner. Die Kunsthistorikerin Frau Dr. Assmann wird Führungen in der Ausstellung durchführen. Hierzu liegt ein eigenes Info-Blatt aus.
Die Ausstellung endet am 12. Oktober 2014. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 13.00, 13.30 – 17.30 Uhr. Informationen unter: 02591-7990-11; Internet: www.burg-vischering.de - www.ascheberg-touristinfo.de - www.uni-muenster.de/Expedition-Muensterland