Ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht mit dem Notarzt verwechseln
Der Kreis Coesfeld nimmt den heutigen „Europäischen Tag des Notrufs 112“ zum Anlass, um auf die grundsätzliche Unterscheidung zwischen Rettungsdienst und Ärztlichem Bereitschaftsdienst hinzuweisen. Denn in Westfalen-Lippe sind alle niedergelassenen Ärzte verpflichtet, auch außerhalb ihrer regulären Sprechstundenzeiten die ärztliche Versorgung ihrer Patienten sicherzustellen. Dazu wurden vor fast drei Jahren die Versorgung in den Notfalldienstpraxen und der ärztliche Bereitschaftsdienst neu organisiert. „Dieses Angebot ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Notarzt des Rettungsdienstes“, betont Landrat Konrad Püning.
Der Kreis Coesfeld weist zur besseren Unterscheidung zwischen ärztlichem Bereitschaftsdienst und Notarzt auf folgende Punkte hin: Wer einen (Haus-) Arzt benötigt – zum Beispiel bei einer fiebrigen Erkältung, Durchfall, Erbrechen oder ähnlichen Beschwerden – und nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, der sollte sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Dieser ist unter der europaweit einheitlichen Rufnummer 116 117 erreichbar. Dort sind Informationen über die nächstgelegene Notfalldienstpraxis oder die Möglichkeit eines Hausbesuches durch einen Arzt verfügbar. Die Rufnummer 116 117 ist kostenfrei und zu folgenden Zeiten erreichbar: Montags, dienstags und donnerstags von 18:00 Uhr bis 08:00 Uhr des Folgetages, mittwochs und freitags von 13:00 Uhr bis 08:00 Uhr des Folgetages, samstags, sonntags und feiertags von 08:00 Uhr bis 08:00 Uhr des Folgetages. Natürlich können Patienten auch ohne vorherige Anmeldung sofort zur nächsten Notfalldienstpraxis fahren. Diese ist in den meisten Fällen direkt an ein Krankenhaus angebunden – so in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen.
Wenn jedoch eine schwerwiegende Notfallsituation vorliegt – etwa bei plötzlich starken Brustschmerzen, akuter Luftnot, stark blutenden Verletzungen, bewusstlosen oder nicht ansprechbaren Personen, aber auch nach Sturz oder Unfall mit gravierenden Verletzungen –, dann sollte der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 kontaktiert werden. Dort wird mit einem Mitarbeiter der Kreisleitstelle verbunden, der anschließend das erforderliche Rettungsmittel (Rettungswagen gegebenenfalls mit Notarzt) alarmiert, das den Patienten in das nächste geeignete Krankenhaus transportiert.
Weitere Informationen sind auf den Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (www.kvwl.de) in der Rubrik „Notfalldienst – Informationen für Bürger“ erhältlich.