Energiegewinnung aus Bioabfällen entlastet den Abfallgebührenhaushalt in 2014 spürbar
Hocherfreut zeigte sich gestern Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau als Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC) über die neuen Zahlen des Wirtschaftsplanes für das kommende Jahr. „Durch die Änderungen bei der Bioabfallverwertung, die seit Anfang 2013 für Bioabfälle aus dem Kreisgebiet vor der Kompostierung eine Vergärung zur Erzeugung von Biogas vorsieht, können die Gesamtkosten der Bioabfallverwertung in 2014 voraussichtlich um rund 350.000,- € gegenüber 2013 sinken.“
Für die Städte und Gemeinden hat Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau daher eine Senkung der Gebührensätze für Bio- und Grünabfälle in Höhe 12,5 % bzw. 10,00 €/t in Aussicht gestellt. Die Entscheidung dazu trifft der Kreistag am 18.12.2013.
Nachdem die Verwertung von Altpapier, Altmetallen und Elektroschrott bereits seit einigen Jahren durch den positiven Marktwert dieser Abfälle zur Entlastung der Müllgebühren beiträgt, tut dies ab spätestens Anfang 2014 auch der Bioabfall. Dann soll nämlich die noch im Bau befindliche Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen werden, die das gewonnene Biogas aus der Vergärungsanlage auf Erdgasqualität aufbereitet, berichtet Stefan Bölte, Geschäftsführer der WBC. „Mit der Einspeisung ins Erdgasnetz können wir auch die seit Mitte des Jahres bereits laufende und energetisch weniger vorteilhafte Verstromung des Biogases über BHKW-Motoren beenden. Durch die Änderungen bei der Bioabfallverwertung konnten zwar die Kosten schon in diesem Jahr gesenkt werden, die vollen Vorteile für die Gebührenzahler wie auch für die Umwelt ergeben sich jedoch ab dem kommenden Jahr, wenn die Einspeisung des Biogases ins Erdgasnetz richtig angelaufen ist.“
Ein weiteres Projekt, mit dem die Abfallentsorgung des Kreises optimiert werden soll, ist die Förderung und der Ausbau der Altkleidersammlung durch die karitativen Wohlfahrtsverbände. Hierdurch wolle man laut Stefan Bölte dem Wildwuchs der kommerziellen Altkleidersammlungen entgegentreten. Den Bürgern soll ein gesichertes öffentlich-rechtliches Sammelsystem für Altkleider zur Verfügung stehen, bei dem sie sich sicher sein können, dass die Altkleider einer ordnungsgemäßen, zertifizierten Verwertung zugeführt werden und die Erlöse gemeinnützigen Zwecken dienen.
Außerdem sei die Einführung eines getrennten Erfassungs- und Verwertungssystems für Altkunststoffe an den Wertstoffhöfen geplant, die bisher über den Sperrmüll beseitigt werden wie beispielsweise großes Kinderspielzeug, Wäschekörbe, Eimer und Gartenmöbel aus Kunststoff. Erste Versuche dazu laufen bereits auf den Wertstoffhöfen in Coesfeld und Dülmen. Die vorrangige Verwertung dieser Kunststoffe als Wertstoff ist ein weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz, mit dem gleichzeitig die Sperrmüllmengen und damit die Beseitigungskosten reduziert werden können.