Seele in Not - Vortrag von Facharzt Peter Dudek in Coesfeld am Freitag
Der Freitagabend in der Coesfelder Familienbildungsstätte ist zum festen Abschluss der Tage der seelischen Gesundheit geworden. Dazu gehört auch, dass Peter Dudek dann mit einem Vortrag für ein gutes Ende der kreisweit vom Verein zur Förderung der psychosozialen Dienste veranstalteten Aktionstage sorgt. „Seele in Not – Therapie im Wandel der Zeiten. Hilfe durch Psychopharmaka, Psychotherapie, Beichte oder östliche Weisheitslehre?“ lautet der Titel seines Beitrags, der am Freitag (27. September 2013) um 20:00 Uhr starten wird.
Circa 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden – zumindest einmal im Jahr – unter psychischen behandlungsbedürftigen Erkrankungen, erläutert der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in einer Vorausschau auf seinen Vortrag. Er werde über Ursachen, Symptome, Verlauf und Therapie psychischer Erkrankungen – wie Depressionen, Angsterkrankungen, Sucht und Schizophrenie – informieren, aber auch die Behandlung dieser Erkrankungen im Wandel der Zeiten skizzieren. Bei der Wahl der Therapiemöglichkeiten müsse sowohl die Ausgangspersönlichkeit als auch die Art und Schwere der Erkrankung berücksichtigt werden, um zu entscheiden, welche Therapieformen erfolgsversprechend für die Betroffenen sein können:
Sei es eine Medikation mit Psychopharmaka, ggf. Psychotherapie, das (Wieder-)Finden von seelischer Stabilität durch den Glauben und die Beichte, oder aber auch die Erlangung einer Ich-Stabilität und Gesundung durch fernöstliche Weisheitslehre, wie etwa Buddhismus oder die Yoga-Lehre, so Dudek weiter. Dabei könne – im religiösen Bereich – die Buße und Beichte über die Erkenntnis und Akzeptanz der eigenen Schuld zu einer neuen Ausrichtung im Leben führen, mit Abkehr von der bisherigen krankmachenden Lebensführung. In seiner alltäglichen Nervenarztpraxis werde immer wieder deutlich, dass sich gerade religiös eingestellte Menschen sehr schwer tun, sich helfen zu lassen – zum Beispiel, wenn sie an einer Depression erkrankt sind. Es bestehe bei ihnen häufig ein Missverständnis dahingehend, dass sie der Meinung sind, ihre Traurigkeit, Freudlosigkeit sowie auch ihre Antriebslosigkeit seien ihre eigene Schuld, beziehungsweise "von Gott gewollt".
Es ist dabei für sehr religiös eingestellte Menschen nur schwer nachvollziehbar, dass psychische Erkrankungen überwiegend aufgrund einer Störung des Stoffwechsels im Gehirn zustandekommen und dass sich Erkrankungen mit schwerer Depression und Schizophrenie nur dann verbessern lassen, wenn die Betroffenen bereit sind, Medikamente regelmäßig einzunehmen, stellt der Facharzt heraus. Der Eintritt ist frei, Voranmeldungen sind nicht erforderlich.