Vortrag zu Wallhecken im Münsterland - Dr. Bernd Tenbergen spricht am Donnerstag auf Burg Vischering
Die Hecken wurden vor circa 150 Jahren vor allem dort angelegt, wo Vieh weidete. Man versuchte, die Tiere von den kostbaren Ackerflächen oder den Wäldern des Adels fernzuhalten. Gleichzeitig zäunten sie, vor der Erfindung des Stacheldrahts, den Besitz der jeweiligen Landwirte ein. Die Menschen im Münsterland legten viele dieser „lebenden Zäune“ zusammen mit Gräben als sogenannte Wallhecken an – und pflegten sie über Jahrzehnte hinweg. Wallhecken wurden aber oft auch als Hindernis angesehen, und ihr Bestand hat sich im Laufe der Zeit stark verändert.
In dem Vortrag wird Dr. Bernd Tenbergen anhand zahlreicher Bilder aufzeigen, welchen wechselvollen Weg viele dieser landschaftsprägenden Biotope genommen haben. Dabei reicht der Blick zurück ins Mittelalter, wo man auch im heutigen Kreis Coesfeld bereits viele Landwehren und Stadthagen als Wallhecken angelegt hat. Im „Wald des kleinen Mannes“ wurde nicht nur das Holz, sondern auch die Früchte der Bäume und Sträucher genutzt. Beispiele der traditionellen Bewirtschaftung der Hecken sollen in dem Vortrag genannt werden, aber auch moderne Nutzungskonzepte, etwa der energetischen Verwertung. Heute gilt es, die vielen Hecken des Münsterlandes, die typisch für die westfälische Parklandschaft geworden sind, zu erhalten und zu pflegen. Als ökologisch wertvolle Lebensräume bieten sie vielen Tieren und Pflanzen Rückzugsmöglichkeiten in der Agrarlandschaft.
Der Eintrittspreis beträgt 3,- EURO, Informationen sind unter Telefon 02591 / 7990-11 (Burg Vischering) erhältlich.