Gefahr für Allergiker - Die Blütezeit der Beifuß-Ambrosie beginnt
Eine Pflanze, die gefährlich ist? Auch in diesem Sommer warnen die Behörden vor einem Neubürger in unserer heimischen Pflanzenwelt, der Allergikern große Probleme bereiten kann. Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), auch Traubenkraut genannt, wurde wieder im Süden des Kreises Coesfeld gesichtet – und zwar an der Füchtelner Mühle in Olfen, wo sie auch bereits beseitigt wurde.
Die Gefahr beginnt erst mit dem Aufblühen. Dann produzieren die männlichen Blüten riesige Mengen mikroskopisch kleiner Pollenkörner.
Dieser Blütenstaub wird vom Wind verbreitet und erzeugt schon in kleinsten Mengen bei Allergikern schwere heuschnupfenartige Symptome bis hin zum Asthma, warnt Hermann Grömping, Leiter der Landschaftsbehörde des Kreises Coesfeld. Ambrosia-Pollen gehören zu den stärksten bekannten Allergie-Auslösern. Die Blütezeit beginnt im August und kann bis zum ersten Nachtfrost anhalten. Dann stirbt die Pflanze ab. Die Blüten sind klein, unscheinbar und zu einem kerzenartigen Blütenstand zusammengesetzt, der tatsächlich an den Beifuß erinnert. Beide Pflanzen zählen zu den Korbblütern. Mit geschlitzten, einfach- bis mehrfach gefiederten Blättern bildet Ambrosia einen attraktiven, saftig-grünen „Busch“, der gut einen bis 1,5 Meter hoch werden kann. Wenn sie frei steht, entwickelt sie eine kugelige Wuchsform.
Die Beifuß-Ambrosie stammt ursprünglich aus Nordamerika und liebt warme Wuchsbedingungen, erläutert Grömping. Sie kann nur bei relativ hohen Temperaturen keimen und beginnt daher in unseren Breiten regelmäßig erst Ende Juni mit dem Wachstum. Seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird die Ambrosie in Europa beobachtet, ist in wärmeren Gebieten Süddeutschlands und Osteuropas stellenweise recht weit verbreitet, wie Grömping schildert:
Sie scheint im Windschatten des Klimawandels von Südosten her nach Westdeutschland einzuwandern.Als wärmeliebende Pflanze besiedelt sie gerne südexponierte Sonnenplätze, Schotterflächen, Straßenränder oder Uferböschungen, wo sie sich ausbreiten kann.
In den letzten Jahren häufen sich Meldungen, dass sich ihr Samen durch Vogelfuttermischungen verbreitet, erklärt Grömping. Wenn die Pflanze erkannt wird, sollte sie entfernt und in einem Müllsack entsorgt werden. Der Fund sollte der Landschaftsbehörde beim Kreis gemeldet werden. Diese hilft auch in Zweifelsfällen weiter und ist erreichbar unter Telefon 02541 / 18-7200.