Neuauflage des Jugendschutzkalenders liegt vor - Warnung vor aktuellen Glücksspielen
Pünktlich zum Schuljahresbeginn liegt der aktuelle, spielkartengroße Jugendschutzkalender vor. Die wichtigsten Informationen sind dabei sicher die Ferientermine im kommenden Schuljahr. Doch diesmal nimmt das Kreisjugendamt Coesfeld als Herausgeber zudem in den Blick, welche Anziehungskraft Glücksspiele auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben – und weist auf einen aktuellen Trend im Bereich der Onlinespiele hin: Denn unter dem Begriff „Social Games“ entwickelt sich eine neue Spielkultur im Zeitalter von sozialen Netzwerken, die auch schon Kinder lockt und von Eltern kritisch zu sehen ist.
Deshalb stellt das Kreisjugendamt in einer Teilauflage des Kalenders allen ganz jungen Mediennutzern in der Grundschule die Internetseite www.seitenstark.de vor, die bei der Suche nach unbedenklichen Spielmöglichkeiten hilft.
Diese Plattform ist ein Vernetzungsangebot von rund 50 Kinderseiten unterschiedlicher Herkunft, das nicht auf Kommerz ausgerichtet ist, sondern Kindern eine große bunte Landschaft voller spannender Angebote und einen riesigen Übungsplatz für richtiges Verhalten im Internet bietet, berichtet Andrea Menschner vom Kreisjugendamt. Für die älteren Schülerinnen und Schuler gilt: Glücksspiele sind nicht nur eine harmlose Freizeitbeschäftigung. Denn neben dem Risiko, Geld zu verlieren, bergen sie auch ein erhebliches Suchtpotential, das insbesondere Kindern und Jugendlichen häufig nicht bewusst ist. Daher sind Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland laut Jugendschutzgesetz von Glücksspielen, wie Poker, Rubbellose oder Spielautomaten, ausgeschlossen. Trotzdem seien Glücksspielangebote im Internet oder als Anwendung (App) für Smartphones für Jugendliche reizvoll, da der Jugendschutz hier leichter umgangen werden kann – und der Besuch im „virtuellen Casino“ vom eigenen (Kinder-)Zimmer aus zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich ist, wie Menschner betont. Im Rahmen sozialer Netzwerke gibt es vermehrt auch Mischformen von Glücksspielen und anderen Spielformen, wie etwa Abenteuer- oder Simulationsspiele: „Social Games“ sind kleine, zunächst kostenlose Spiele, die über den Internetbrowser gespielt werden können und über die Einbindung in „Social Communities“ ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation und sozialen Vernetzung bieten. Der Haken dabei ist: Dies sind Spiele, die in der Regel auf Umsatz ausgelegt sind, denn der Nutzer kann „echtes“ Geld einsetzen, um gewisse Spielerweiterungen oder virtuelle Ressourcen zu kaufen und damit schneller durch die einzelnen Spiellevel zu gelangen.
Hier ist Vorsicht geboten!, warnt Menschner – und greift damit die Kernaussage des Kalenders auf. Weitergehende Informationen zum Thema, interessante Internetlinks sowie Anlauf- und Beratungsstellen für Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte finden sich unter: www.kreis-coesfeld.de/spielwelten. Der Schulferienkalender 2013/14 ist in diesen Tagen an die weiterführenden Schulen im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes versendet worden. Mit Unterstützung der Lehrkräfte werden die Kalender dann kostenlos an die Schülerinnen und Schüler verteilt.