Die Liebe zur Malerei entfacht - Lüpertz-Schüler Leander Kresse vertritt den Meister
Eigentlich sollten sich die Kunstfans mit seinem Werk direkt auseinandersetzen, nun wird erfahrbar, wie Markus Lüpertz als Professor die nächste Künstlergeneration geprägt hat. Aus organisatorischen Gründen wird die Ausstellung mit Werken des prominenten Künstlers auf das Frühjahr 2014 verschoben. Dafür ist vom übernächsten Sonntag (23. Juni 2013) an ausgewählte Malerei des Lüpertz-Meisterschülers Leander Kresse in der Billerbecker Kolvenburg zu sehen.
Der Düsseldorfer Maler, geboren 1974 in Dortmund, hat für die Ausstellung den mehrdeutigen Titel „Fäden ziehen“ gewählt.
Die Bezeichnung spielt auf seine Malweise und Bildauffassung an, erklärt Christine Sörries, Leiterin der Kulturabteilung des Kreises Coesfeld. Hauchdünne Linien durchziehen seine Bilder, wobei es sich um gemalte, nicht gezeichnete Bänder handelt. Sie muten durchaus wie gespannte, also durch das Bild gezogene Fäden an und verbinden eine im Atelier konstruierte Welt. Neben dem aufbauenden Malprozess beinhalten viele seinen Bilder einen Mal-Akt, der die Formen gezielt zerlegt.
Ich nähe also nicht ausschließlich die Welt zusammen, sondern ziehe wieder die Fäden und überlasse die gefundenen Formen ihrem Eigenleben, berichtet Kresse. Normalerweise sieht er seine Landschaften als gebaute, konstruierte Bilder, doch erscheint ihm der Vorgang des Nähens als Bild für seine Malerei fast zutreffender. Die Ausstellung zeigt so neben „verschnürten“ Figuren auch spektakuläre Berglandschaften.
Dabei ist sein Duktus stets stark und präsent, sagt Christine Sörries über Kresses Malstil. Dieser Stil wurde ganz wesentlich an der Kunstakademie in Düsseldorf geprägt. Über seinen berühmten Lehrer und väterlichen Freund, dessen Meisterschüler er im Jahr 2001 wurde, sagt Leander Kresse in der Rückschau:
Lüpertz vermittelte die Hierarchie in der Kunst, aber ohne Dogma. Er entwickelte eine besondere Atmosphäre und entfachte die Liebe zur Malerei.Und die hält bis heute an, wie der Einführungsvortrag der Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt zeigen wird; eröffnet wird die Ausstellung am übernächsten Sonntagmorgen (23. Juni 2013) um 11:00 Uhr. Alle Kunstfreunde sind herzlich zur Vernissage eingeladen. Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 13:00 bis 18:00 Uhr sowie sonntags und feiertags von 10:00 bis 13:00 Uhr und 13:30 bis 17:30 Uhr.