Erster Strom aus Bioabfällen erzeugt - Zwischenschritt zur eigentlichen Nutzung als Erdgasersatz
Kreis Coesfeld. Sehr beeindruckt zeigte sich Landrat Konrad Püning, als er am vergangenen Mittwoch (17. April 2013) die Biogasaufbereitungsanlage besuchte, die in Coesfeld-Höven entsteht. Püning konnte sich davon überzeugen, wie der erste aus Bioabfällen gewonnene Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wurde. „Durch die Verstromung des bei der Vergärung der Bioabfälle gewonnenen Biogases leistet der Kreis Coesfeld einen weiteren wichtigen Beitrag zur Förderung der regenerativen Energien“, betonte der Landrat.
Seit letzter Woche fließt das erste Biogas, das aus Bioabfällen der Haushalte im Kreisgebiet gewonnen wird, in den Speicher der Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien mbH (GFC); heute nun hatte sich der Speicher soweit gefüllt, dass mit einer Nutzung im Blockheizkraftwerk am Standort der Deponie für Siedlungsabfälle Coesfeld-Höven begonnen werden konnte. Erzeugt wird das Biogas in der Vergärungsanlage der Firma RETERRA, die der eigentlichen Kompostierung im Kompostwerk vorgeschaltet wurde und in der vergangenen Woche den Betrieb aufgenommen hat.
Für Püning markiert die Verstromung jedoch nur einen Zwischenschritt auf dem Weg zur optimalen Nutzung der Bioabfälle: „Zum Jahresende soll die eigentliche Biogasaufbereitungsanlage der GFC in Betrieb gehen und das Gasgemisch auf Erdgasqualität aufbereiten, um es dann anschließend in das Erdgasnetz einzuspeisen.“ Das Biogas sei danach vom Erdgas nicht mehr zu unterscheiden; es ersetze somit fossile Energie 1:1. Stefan Bölte, zuständiger Ingenieur bei der GFC, geht davon aus, dass mit der angestrebten Biogasausbeute aus den rund 37.000 Tonnen Bioabfällen circa 1.300 Einfamilienhäuser (Vierpersonenhaushalt, heutiger Wärmedämmstandard) durchgängig mit Gas versorgt werden können – bei einer gleichzeitigen CO2–Einsparung von ca. 5.000 Tonnen pro Jahr.