Sechste Auflage einer Erfolgsgeschichte: „Berufsnavigator“-Projekt läuft an 28 weiterführenden Schulen im Kreis
Mit einem landesweiten „Neuen Übergangssystem Schule-Beruf“ will das Land Nordrhein-Westfalen den Wechsel von der Schule in den Beruf künftig effizienter und zielgerichteter gestalten. Verfahren zur Ermittlung von beruflichen Potenzialen und Kompetenzen nehmen dort einen zentralen Platz ein. Mit der jetzigen, sechsten Auflage des „Berufsnavigators“ findet sich im Kreis Coesfeld dafür bereits eine Basis: Circa 2200 Schülerinnen und Schüler der Vorabgangsklassen an 28 der insgesamt 32 weiterführenden Schulen im Kreisgebiet durchlaufen ein einheitliches Verfahren der Kompetenzfestsstellung und beruflichen Orientierung.
Inzwischen ist der „Fahrplan“ für die Testverfahren im laufendem Schuljahr festgelegt: Nachdem in dieser Woche damit begonnen wurde, dauert die Projektumsetzung noch bis April 2013 an. An zentraler Stelle beteiligt ist auch diesmal wieder der Coesfelder Jochen Theisen: In enger Abstimmung mit dem Regionalen Bildungsbüro zeichnet er einmal mehr für die Projektorganisation verantwortlich. Die Gemeinschaftsaktion wird vom Kreis Coesfeld getragen – und dabei in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Coesfeld, den Volksbanken und den Rotary-Clubs im Kreis Coesfeld umgesetzt.
Auch weiterhin wollen wir den Übergang von der Schule in das Berufsleben optimal begleiten, stellt Landrat Konrad Püning heraus.
Junge Menschen, die eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen wollen, werden bei dieser wichtigen Weichenstellung für ihren weiteren Lebensweg unterstützt, erläutert Püning. Der Bedarf ist dabei groß: Wie die Landesregierung bereits 2011 mitteilte, brachen rund 20 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung ab – und sogar 30 Prozent ihr Studium. Trotz der Vorbildfunktion und der regional hohen Akzeptanz des Kreisprojektes ist die Fortsetzung in dieser Form und im bisherigen Umfang ungewiss. Denn im „Neuen Übergangssystem“ des Landes zeichnen sich beim Verfahren, aber auch beim Zeitpunkt des Einsatzes grundlegende Änderungen ab, die auch den Kreis Coesfeld erreichen könnten.
Derzeit ist noch nicht abschließend klar, ob die Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Einsatz des Berufsnavigators auch künftig gegeben sein werden, betont Püning. Die Durchführung in 2013 ist aber gesichert. Erläuterung des „Berufnavigators“: Beim „Berufsnavigator“ schätzen sich die Schüler in Kleingruppen (Peer-Groups) gegenseitig anonym ein. Über Handsender bewerten die Jugendlichen 50 verschiedene Merkmale auf einer siebenstufigen Skala, wodurch ein aussagekräftiges und präzises Stärkenprofil eines jeden Teilnehmers entsteht. Darauf aufbauend, ordnet die Software dann dem Profil des einzelnen Schülers passende Berufsbilder zu. Nach dem Beurteilungsverfahren beraten Berufspraktiker der Hamburger Berufsnavigator GmbH die Schülerinnen und Schüler: Ziele werden definiert, weitere notwendige Schritte besprochen und dokumentiert. Diese Informationen sind dann – die persönliche Zustimmung vorausgesetzt – direkt von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit abrufbar und können dort für eine weitere Beratung eingesetzt werden.