Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Standortfaktor - Familienbeauftragte aus dem Kreis Coesfeld tagen in Dülmen
Viele ältere und alte Menschen, wenige Kinder und dazwischen die sogenannte „Sandwich-Generation“: Frauen und Männer, die stärker denn je für sich selbst, die Jungen und die Alten sorgen müssen – und dies häufig parallel zur eigenen Berufstätigkeit. Die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben ist eine Zukunftsaufgabe unseres Gemeinwesens. Vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund trafen sich auf Einladung des Kreisjugendamtes die Familienbeauftragten aller Städte und Gemeinden des Kreises nun in Dülmen, darunter auch sechs zertifizierte bzw. angehende kommunale Familienmanagerinnen.
Zunächst gab der Dülmener Jugendamtsleiter Berthold Büning allen Anwesenden einen Überblick über familienfreundliche Angebote der Stadt Dülmen, wie die Dülmener Familienkarte oder den Begrüßungsordner für Eltern von neugeborenen Kindern. Die Familienbeauftragten tauschten sich über die aktuellen familienpolitischen Entwicklungen in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden, aber auch auf Kreisebene aus, bevor sie sich dann dem Schwerpunktthema des Tages, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf widmeten. Zu Gast war Dr. Kirsten Tacke-Klaus von der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Projektleiterin im Schwerpunkt Vereinbarkeit von Arbeit und Familie sowie Familienfreundliches Personalmanagement. Denn die wfc ist für alle Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld, die ihre Familienfreundlichkeit verbessern wollen, eine zentrale Anlauf- und Servicestelle.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für die wirtschaftliche Zukunftssicherung im Kreis Coesfeld weiterhin von großer Bedeutung, betonte Dr. Tacke-Klaus. Die Kommunen im Kreis Coesfeld verfolgen durch die Flexibilisierung von Kinderbetreuungszeiten dasselbe Ziel wie viele Unternehmen, die einer familienfreundlichen Personalpolitik eine große Bedeutung für die Bindung von Fachkräften an die Region beimessen. Daneben sollen aus Sicht der Familienbeauftragten und der Unternehmen auch die Rahmenbedingungen für jene Familien im Kreis Coesfeld verbessert werden, bei denen die häusliche Pflege von Angehörigen sichergestellt werden muss. Dr. Tacke-Klaus stellte den Anwesenden daher den „betrieblichen Pflegekoffer“ vor, der eine klare Orientierung bietet, wenn plötzlich ein Pflegefall eintritt, und weitergehende Informationen zu konkreten Hilfestellungen bündelt.
Das Thema Familiengerechtigkeit umfasst sehr viel mehr als den Ausbau der Kinderbetreuung, fasst Marion Grams als kommunale Familienmanagerin und Koordinatorin der Familienbeauftragten im Kreis Coesfeld das Fazit des Treffens zusammen. Aufgrund von differenzierten Familien- und Lebensformen und insgesamt gestiegener gesellschaftlicher Anforderungen umfasse das Thema vielfältige Facetten, mit denen sich die Familienbeauftragten bei weiteren Netzwerktreffen beschäftigen wollen.