Kreisweiter Austausch zur Familienfreundlichkeit - Kommunen formulieren gemeinsames Ziel
Familienfreundlichkeit entscheidet sich immer vor Ort, im unmittelbaren Lebensumfeld von Eltern und Kindern. In den kreisangehörigen Städten und Gemeinden gibt es bereits eine Vielzahl von familienfreundlichen Angeboten und Aktivitäten – das hat eine Bestandsaufnahme durch das Kreisjugendamt im Jahr 2011 belegt. „Gemeinsam möchten wir uns aber weiter verbessern und unseren Kreis noch familienfreundlicher machen“, fasst Landrat Konrad Püning die Bilanz zusammen. Deshalb lud die Kreisverwaltung in Kooperation mit dem Informations- und Qualifizierungszentrum für Kommunen (IQZ) nun zu einer Auftaktveranstaltung nach Rosendahl ein.
Das IQZ versteht sich als zentrale Anlaufstelle zum Thema „Kommunale Familienpolitik in NRW“. Träger ist das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung an der Ruhr-Universität Bochum. Qualifizierungsangebote, ein Internetportal und Workshops gehören zum Aufgabenspektrum. In Rosendahl schufen Vertreterinnen und Vertreter aus den Städten und Gemeinden des Kreises Coesfeld die Basis für den zukünftigen, regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Denn um das gemeinsame Ziel zu erreichen, wollen sich die Kommunen im Bereich von familienpolitischen Themen in Zukunft noch besser miteinander vernetzen – und von gemeinsamen Erfahrungen profitieren. Dies geschieht unter fachkundiger Begleitung: Das IQZ arbeitet im Auftrag des nordrhein-westfälischen Familienministeriums und will Kommunen dabei unterstützen, eine für sie passgenaue Familienpolitik nachhaltig zu entwickeln. Unter anderem wird dazu in Zertifikatskursen Fachleuten das Handwerkszeug für ein „Kommunales Familienmanagement“ vermittelt, um die Lebenssituation von Familien vor Ort attraktiver zu gestalten. Mittlerweile sind in Nordrhein-Westfalen bereits 114 zertifizierte Familienmanager für mehr Familiengerechtigkeit aktiv.
Voneinander lernen und gemeinsam etwas bewegen – das soll im Zentrum der kommunalen Treffen stehen, betont IQZ-Mitarbeiterin Vanessa Gaffron, die diese erste Zusammenkunft moderierte:
Durch den Austausch von Erfahrungen und durch eine Vernetzung im Bereich der kommunalen Familienpolitik können neue Potentiale und Kooperationen entwickelt werden.Nach dem gelungenen Auftakt in Rosendahl sieht Gaffron die Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld auf dem richtigen Weg zu noch mehr Familienfreundlichkeit. In Zukunft sollen die Treffen unter Koordinierung der Familienmanagerin des Kreises Coesfeld, Marion Grams, jeweils in einer anderen Kommune stattfinden, um die familienpolitischen Gegebenheiten vor Ort kennen zu lernen. Den Anfang machte Familienmanagerin Dorothea Roters, die bei der Auftaktveranstaltung das neu eröffnete Jugendhaus und familienfreundliche Angebote in Rosendahl vorstellte. Alle Akteure waren sich am Ende der Veranstaltung einig, dass das Thema Familie mehr umfasst, als Kinderbetreuung oder Vereinbarkeit mit dem Beruf. Darüber hinaus bestimmt etwa auch die Pflege von Angehörigen das Familienleben häufig zu einem großen Teil. Somit gebe es viele Themenfelder, über die sich das Arbeitsgremium in Zukunft austauschen kann und wird, hielten die Beteiligten fest.