Fotografischer Raum, neu definiert - Arbeiten von Anett Stuth werden auf Burg Vischering gezeigt
Die Fotografie etabliert sich zusehends als wichtige Kunstgattung, was sich auch im Kulturprogramm des Kreises Coesfeld widerspiegelt. Mit Anett Stuth stellt ab kommenden Sonntag (29. Januar 2012) eine Künstlerin auf Burg Vischering aus, deren Werk sich zwischen Vergangenheit und Zukunft, Fotografie und Malerei, Alltag und Filmwelt bewegt.
Die in Berlin lebende Künstlerin hat sich insbesondere der Technik der fotografischen Collage verschrieben. Dabei schafft sie illusionistische Architekturen, mit Bildzitaten, die auf ebenso irritierende wie humorvolle Weise Bezüge zur Realität herstellen. Aus einigem Abstand betrachtet, sieht man zunächst nur eine Fotografie: eine einheitliche Komposition, in der sich wie selbstverständlich weitere Räume und Perspektiven auftun. Erst bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass sich hier ganz unterschiedliche Bilder und Welten überlagern. Mit ihrer Kamera und mit ihrem wachen Auge schafft die 1965 in Leipzig geborene Künstlerin Fotografien, deren poetische Kraft und feinsinniger Humor die Erinnerung des Betrachters wach halten.
Anett Stuth absolvierte ihr Fotografie-Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, wo sie ab 1991 zunächst bei Arno Fischer und später bei Timm Rautert studierte, um 1998 dann als Meisterschülerin abzuschließen.
Sie hat einen Weg gefunden, der die herkömmlichen Dimensionen des fotografischen Raums überschreitet und diesen zugleich neu definiert, berichtet Christine Sörries, Kultur-Abteilungsleiterin beim Kreis Coesfeld – und lädt alle Interessierten herzlich zur Ausstellungseröffnung am 29. Januar 2012 um 17:00 Uhr in das Bauhaus der Burg Vischering ein. Die Künstlerin selbst ist anwesend; „Stuth-Kennerin“ Michaela Nolte aus Berlin führt in die Ausstellung ein, die bis zum 22. April 2012 zu sehen ist.