Schmallenberg-Virus jetzt auch im Kreis Coesfeld nachgewiesen - Schafzuchtbestand in Rosendahl betroffen
Auch aus dem Kreis Coesfeld wird nun eine Infektion mit dem Schmallenberg-Virus gemeldet: Bei einem Mitte Januar tot geborenen Lamm aus einem Schafzuchtbestand in Rosendahl hat das Veterinäruntersuchungsamt Münster nun entsprechendes Genmaterial nachgewiesen. Es ist somit der erste Fall der für den Menschen ungefährlichen Infektion, den das Veterinäramt der Coesfelder Kreisverwaltung verzeichnet.
Dieser Tier-Virus, der zum ersten Mal im Herbst 2011 in einem Bestand in Schmallenberg nachgewiesen wurde, kann durch winzige Mücken auf Rinder, Schafe und Ziegen übertragen werden. Bei älteren Tieren verläuft die Infektion meist milde mit Symptomen wie Fieber oder Fress-Unlust. Schwerwiegender sind Infektionen von trächtigen Tieren, die sich im ersten Drittel der Trächtigkeitsdauer befinden.
Es besteht die Gefahr, dass die Lämmer oder Kälber dann mit versteiften und verkrümmten Gelenken oder verdrehtem Hals geboren werden, beschreibt Tierarzt Dr. Willfried Hasert vom Kreis Coesfeld die Auswirkungen. Gravierende Gehirnveränderungen führen zudem zu zentralnervösen Störungen. Die davon betroffenen Tiere sind in der Regel nicht lebensfähig und müssen eingeschläfert werden. Neben Aborten und Totgeburten kommt es wegen der Gelenkverkrümmungen auch zu deutlich erschwerten Geburten.
Derzeit scheinen hauptsächlich Schafherden betroffen zu sein; in diesen Herden treten die Erscheinungen dann häufig bei mehreren Tieren auf, informiert Dr. Hasert. Eine Behandlung der Tiere sei nicht möglich, ein Impfstoff stehe noch nicht zur Verfügung.
Für die menschliche Gesundheit besteht keine Gefahr durch den Virus, betont Dr. Hasert. Da die meisten Lämmer zu dieser Jahreszeit in den Schafherden geboren werden, sei dort mit weiteren Krankheitsfällen zu rechnen. Schafhalter, in deren Beständen missgebildete Lämmer zur Welt kommen, werden aufgefordert, sich möglichst umgehend beim Veterinäramt des Kreises Coesfeld unter der Telefonnummer 02541 / 18-3912 zu melden – und die Untersuchung des Lammes im Veterinäruntersuchungsamt in Münster zu veranlassen.