Vortrag von Christiane Cantauw auf Burg Vischering: Mütterbilder – Fotografien von Bilderbuchfrauen?
„Bilderbuchfrauen und -mütter“ begegnen uns heute jeden Tag – vor allem in der Fernsehwerbung: Sie sind perfekte Familienmanagerinnen, liebevolle Mütter und meistens auch erwerbstätig. Selbst wenn die Palette an bildlichen Ausdrucksmöglichkeiten um die Wende zum 20. Jahrhundert viel eingeschränkter war als heutzutage, so wussten die Zeitgenossen doch ganz genau, wie sie sein sollte und wie sie auszusehen hatte: die gute Mutter. Auf welche Weise Mütter und ihre Kinder in der Zeit zwischen 1870 und 1940 ins Bild gesetzt wurden, erläutert Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Volkskundlichen Kommission für Westfalen, in ihrem Vortrag am kommenden Donnerstag (24. November 2011) ab 19:30 Uhr auf Burg Vischering.
Welche Botschaften sollten über die Bilder vermittelt werden, gab es bestimmte Vorbilder, denen sie entsprechen sollten, und aus welchen Quellen speisten sich die bildlichen Vorstellungen über Mütter? Diesen Fragen geht die Referentin nach und erläutert anhand von verschiedenen Bildquellen das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit in Bezug auf das Mutterbild; im Mittelpunkt steht dabei die professionelle Atelierfotografie.
Ein Bild sagt nur dann mehr als 1000 Worte, wenn wir genau hinschauen, das Dargestellte hinterfragen und möglichst viele Informationen über die Bilder zusammentragen, betont die Referentin. Im Rahmen ihres Vortrages unternimmt sie den Versuch, ausgehend von den Bildquellen konkrete Aussagen zu treffen über Mutterrolle und Mutterbild zu Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts. Damit wird die diesjährige volkskundliche Vortragsreihe des Kreises Coesfeld abgeschlossen. Der Eintritt kostet 3,- EURO; Informationen sind unter Telefon 02591 / 7990-11 (Burg Vischering) erhältlich.